Rezension

Wahnsinnig spannend, von Anfang bis Ende

Die Betrogene
von Charlotte Link

Bewertet mit 5 Sternen

Kate Linville, eine angesehene Polizistin bei Scotland Yard verliert ihren Vater durch einen Mord. Doch bevor ihr Vater letztendlich ermordert wurde, ist er vom Täter ganz schrecklich gefoltert worden. Die ganze Sache machte Kate einfach nur fertig, denn ihr Vater war ihre einzige Bezugsperson, ja sogar die einzige Person mit der sie eigentlich etwas zu tun hatte, denn Kate ist sehr zurückhaltend, einsam und findet sich nicht hübsch genug, um bei einem Mann gut anzukommen. Daher hält sie sich oft zurück und zieht sich auch in ihre Einsamkeit zurück.
Sie nimmt beruflich eine Auszeit und möchte sich um ihr Elternhaus kümmern, in das sie sich während der Zeit verbarrikadiert, da es ihr sehr viel bedeutet.
Trotzdem geht es ihr mit den Ermittlungen der zuständigen Behörde nicht schnell genug und sie versucht auf eigene Faust den Mörder ihres Vaters zu finden und macht dabei einige unschöne Entdeckungen.

Zeitgleich lernt man Stella Crane und ihre Familie kennen. Dazu gehören ihr Mann Jonas und Sammy ihr Adoptivsohn. Jonas ist Alleinverdiener, da sich Stella um den Fünfjährigen und den Haushalt kümmert. Deshalb hat er auch einige Probleme, z.B. was das liebe Geld angeht. Nicht, dass sie Geldsorgen hätten, aber Jonas ist sich immer unsicher was seinen Beruf angeht. Er möchte nicht arbeitslos werden. Außerdem meldet sich Sammys leibliche Mutter Terry bei der Familie, was Stella gar nicht passt. Jonas ist in ärztlicher Behandlung und steuert laut Aussage seines Arztes direkt auf einen Burnout zu. Auf Raten des Arztes legt Jonas eine kleine Auszeit von der Arbeit ein. Die Familie entscheidet sich für Ferien an einem sehr abgeschiedenen Ort, nämlich in einem einsamen Haus in den Hochmooren von Yorkshire. In diesem Haus gibt es keinen Handyempfang, kein Internet und auch kein Telefon. Hier kann Jonas nicht auf die Idee kommen heimlich seine Emails zu checken oder sonstige Aktivitäten durchführen, die mit seinem Job zu tun haben.
Dabei ahnen sie nicht, dass sich dort ein Verbrecher, der Tatverdächtige im Mordfall Linville aufhält, der nach einem Versteck sucht.

Meine Meinung:

Dies ist nun mein zweites Buch von Charlotte Link, das ich gelesen habe. Ich war von dem ersten schon so begeistert und dies hier steht dem in nichts nach. 
Es ist schon von Beginn an so unglaublich spannend geschrieben, dass man es da schon nicht mehr aus der Hand legen möchte. Zum Anfang des Buches erlebt man den Mord an Richard Linville mit. Es war nicht nur spannend, sondern schon gruselig. Man bekam richtig Angst und Gänsehaut beim Lesen. Wenn man sich das Cover anschaut, sieht man ein altes Haus, was sich irgendwo abgeschieden im Hochmoor befindet. Daran ist eine gewisse Atmosphäre schon erkennbar. Gruselig, geheimnisvoll und furcht erregend. Die Autorin hat alles bildlich so wunderbar beschrieben, dass man sich im Kopf alles wie im Film vorstellen konnte.
Die Erzählperspektive liegt dabei auf dem allwissenden Erzähler. Somit konnte man jederzeit verfolgen wie es den jeweiligen Personen momentan ergeht, was sie machen, wie sie fühlen, was sie gerade denken. Und man konnte sich dank des super Schreibstils gleich zurechtfinden. Sie hat ja zwischen den Charakteren und deren Geschichte regelmäßig gewechselt, aber ich hatte nie das Gefühl es nicht weiterverfolgen zu können. Und ich hatte auch nie das Gefühl, wenn es z.B. mit Stella und dessen Familie weiterging gelangweilt zu sein. Im Gegenteil, ich freute mich, weil ich jetzt weiterlesen konnte, was bei ihnen passiert.
Außerdem hat Charlotte Link die Charaktere so gut beschrieben, dass man sie gut kennenlernen konnte. Man hatte bis zum Schluss keine Ahnung wie die Story ausgeht und die Kehrtwende war einfach nur unglaublich. Man wurde außerdem immer wieder neu überrascht. Es wurde alles von vorne bis hinten aufgeklärt und offene Fragen wurden beantwortet. Die Spannungskurve ist immer hoch und fällt auch nicht. Wie gesagt, es war sehr schwierig sich von dem Buch loszureißen und sich andern Aufgaben zu widmen. Die Zeit verflog nur so. Wenn man dachte, auch nur noch eine halbe Stunde, schaute man auf die Uhr und die Zeit war schonwieder um.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich lese ab und zu gerne Krimis, mehr jedoch Lovestories. Aber ich kann nicht dauernd bei einem Genre bleiben.
Und für Leser, die gleich von Anfang an Spannung in der Geschichte haben wollen, so wie ich, sich nicht erst langweilig reinlesen möchten, so wie ich, kann ich dieses Buch wäremstens empfehlen.