Rezension

Wer immer in der Vergangenheit hängt, kann in der Gegenwart nie glücklich sein

Engelsschlaf - Catherine Shepherd

Engelsschlaf
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 4 Sternen

 

Schon der Anfang dieses Buches ist ziemlich dramatisch, wenn eine junge Frau im Todeskampf liegt und völlig hilflos ist. Und genauso geht es weiter. Von der ersten bis zur letzten Seite versteht die Autorin Catherine Shepherd es, den Leser mit in das Geschehen zu ziehen, und dazu zu bringen, mit den Figuren mitzufiebern und zu hoffen, dass alles gut ausgeht für die verschwundene junge Frau. Reihenweise tauchen junge Frauen auf, die wie tot im Park liegen. Gerade noch können sie gerettet werden, aber die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig. Mehrere Männer erscheinen tatverdächtig und die Tatsachen sind undurchsichtig. Ermittlerin Laura Kern steht vor einem Rätsel. Ihre beiden Kollegen Max und Taylor können ihr auch nicht richtig weiterhelfen.

Das Spannende an diesem Roman ist, dass es nicht um Mordopfer geht, es gibt keine Toten, sondern „nur“ bewusstlose Frauen, die wie tot aussehen. Bis zum Ende hin weiß man nicht, wer der Täter ist. Man wird von Catherine Shepherd auf viele verschiedene falsche Fährten gelockt und hat immer wieder neue Idee, warum der Täter die jungen Frauen so betäubt und wer er ist. Gleichzeitig entspinnt sich eine Geschichte in der Vergangenheit, die einen nach und nach verstehen lässt, warum der Täter tut, was er tut.

Nach „Mooresschwärze“ ist dies der zweite Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe. Beide haben mir gut gefallen und ich freue mich auf weitere Werke. Den Vorgänger „Krähenmutter“ kannte ich nicht (habe ich mir aber inzwischen gekauft), aber das ist kein Problem, man kann das Buch auch so sehr gut lesen.