Rezension

Wunderbare und aussergewöhnliche Kulisse, interessante Themen und eine starke, manchmal etwas nervige Protagonistin

Im Schatten der Vanille -

Im Schatten der Vanille
von Cornelia Engel

Bewertet mit 4 Sternen

Sansibar als Schauplatz eines Romans kannte ich bisher nicht. Deshalb war ich sehr gespannt auf diesen Roman, der dieses exotische Land in den Mittelpunkt der Geschichte stellt. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Im Schatten der Vanille«:

»Sansibar, 1880: Voller Hoffnung, ihr altes Leben für immer hinter sich zu lassen, verlässt Elisabeth den Überseedampfer, der sie aus Lübeck hierhergebracht hat. Die Gewürzinsel, ein quirliger Marktplatz für den Handel mit Nelken, Zimt, Orangen, Elfenbein und Vanille, scheint ihr wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Aber die Realität auf der Insel ist hart. Zwar erregt die junge Frau Aufsehen bei den Männern, aber in der Handelswelt ist sie nicht willkommen. Und nicht jeder, der ihr Avancen macht, meint es ehrlich mit ihr. Wenn sie in die Augen des Pflanzers Jacob blickt, schlägt ihr Herz schneller, doch darf sie ihren Gefühlen trauen, wenn sie selbstbestimmt ihren Weg gehen will?«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als angenehm. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und enthält viele Landschaftsbeschreibungen. So ist es mir gut gelungen, mir die Natur von Sansibar besser vorzustellen und so in die Geschichte einzutauchen. Manchmal leidet der Fluss der Story etwas unter diesen ausführlichen Beschreibungen.

Elisabeth als Protagonistin wirkt stark, aber manchmal auch sehr stur. So kam es in einigen Situationen vor, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte, damit sie endlich lernt, sich nicht nur auf ihre Meinung zu versteifen, sondern auch andere Perspektiven kennenzulernen. Im Laufe des Romans macht sie eine kleine Entwicklung durch, konnte mich insgesamt aber nicht wirklich mitreissen - schade.

Die anderen Charaktere waren sehr interessant und teilweise undurchschaubar, was mich als Leserin dazu animiert hat, zu versuchen, ihr Verhalten und ihre Worte zu interpretieren. Einige der Nebenfiguren waren mir sehr sympathisch, zum Beispiel Jacobs Freund Ashok, bei anderen hatte ich kein gutes Gefühl.

Die Geschichte hatte Aufs und Abs. Manchmal passiert sehr viel, manchmal eher weniger. Vor allem gegen Schluss häufen sich die offenen Fragen an - und diese werden bei weitem nicht alle in diesem Roman beantwortet. Um mehr über diese Fragen herauszufinden, müssen wir wohl auf die Fortsetzung der Saga warten.

 

Fazit:

»Im Schatten der Vanille« ist ein spannender Auftakt zu einer Saga mit einem aussergewöhnlichen Setting und einer starken, manchmal etwas nervigen Protagonistin. Da viele Fragen offen bleiben, bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt.