Rezension

Gelungener Auftaktroman der Sansibar-Saga!

Im Schatten der Vanille -

Im Schatten der Vanille
von Cornelia Engel

Bewertet mit 5 Sternen

eine mutige Protagonistin, exotisches Flair, Ostafrika zur Kolonialzeit um 1880

Es ist das Jahr 1880. Elisabeth flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann von Lübeck in das exotische Sansibar. Das quirlige Treiben auf der Insel, dem Marktplatz für den Handel mit Nelken, Orangen, Elfenbein und Vanille, wirkt auf sie, wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Die Realität sieht jedoch anders aus. Elisabeth ist in der durch Männer dominierten Handelswelt nicht willkommen und die Kulturen könnten unterschiedlicher kaum sein. Somit sieht sie sich regelmäßig mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Wird sie ihnen gerecht werden? Und dann ist da noch der Pflanzer Jacob, der starke und widersprüchliche Gefühle in ihr auslöst. Meint er es auch ehrlich mit ihr?

Den Roman “Im Schatten der Vanille” hat Cornelia Engel am 14.12.2021 gemeinsam mit dem Verlag Tinte & Feder herausgebracht. Das exotisch anmutende Cover zeigt Elisabeth vor der Küste Sansibars. Im Vordergrund ist blühende Vanille sichtbar. Der Buchtitel, der Name der Autorin und der Name des Verlags sind leicht lesbar. Das Buch ist in 30 kurze Kapitel über 333 Seiten unterteilt und liegt gut in der Hand.

Cornelia Engel erzählt uns eine Geschichte, die in Ostafrika zur Kolonialzeit spielt. Ihr ist es gut gelungen, die exotische Atmosphäre, das Gefühl von 1001 Nacht und das quirlige Treiben von Sansibar einzufangen und zu vermitteln. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und bin an der Seite von Elisabeth nach Sansibar gereist. Der Schreibstil von Cornelia Engel liest sich leicht und locker. Ihre Haupt- und Nebenfiguren sind sorgfältig ausgebildet. Ihre Handlungen sind in sich stimmig und nachvollziehbar, wenn auch nicht immer richtig. Dadurch kommt ein gewisser Schwung in die Geschichte. Mir haben Imani und Anna am besten gefallen. An Imani zeigt uns die Autorin eine starke und kluge Frau, die uns die gesellschaftlichen Ansichten Sansibars um 1880 näher bringt. Anna, die Elisabeth aus Lübeck begleitet hat, macht aus meiner Sicht die größte Entwicklung durch und mausert sich von einem kleinen Mädchen zu einer jungen und selbstbewussten Frau. Mit “Im Schatten der Vanille” habe ich einige spannende Lesestunden verbracht, in denen ich auch mal schmunzeln durfte. Mir hat dieser Auftaktroman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie Elisabeth im Nachfolgeband “Im Schein der Morgenröte” auf die neuen Herausforderungen reagieren wird, der voraussichtlich im Sommer 2022 erscheinen wird. Am liebsten würde ich gleich weiterlesen.

Cornelia Engel erzählt auf eine unterhaltsame Art und Weise eine angenehm zu lesende Geschichte mit einer mutigen und manchmal etwas naiven Protagonistin vor dem exotischen Hintergrund Ostafrikas zur Kolonialzeit. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle aus, die dem tristen Winter für ein paar Stunden in das exotische Sansibar entfliehen möchten.