Rezension

Zähe Pilgerreise

Die Canterbury Schwestern - Kim Wright

Die Canterbury Schwestern
von Kim Wright

Bewertet mit 3 Sternen

INHALT
Che de Milan ist 48, Weinkritikerin und Amerikanerin. Als eines Tages ihre narzisstische Hippie-Mutter Diana an Krebs stirbt und ihr letzter Wille ist, dass ihre Asche in Canterbury verstreut wird, macht sich Che auf den Weg. Gemeinsam mit der 8-köpfigen, bunten „Reiseweiber“-Truppe begibt sie sich auf einen als Pilgerreise getarnten Selbstfindungstrip. Auf ihren Weg von London nach Canterbury erzählen sich die Frauen abwechselnd wahre und erfundene Geschichten.

MEINUNG
Kim Wrights Roman ist eine moderne Mischung aus „Canterbury Tales“ und „Decamerone“. Während die Schilderung der Reiseumstände und –bedingungen sehr realistisch geraten ist, empfand ich die Pilgergeschichten der Reisetruppe als zu weitschweifig und austauschbar.
Daher blieben von Hauptprotagonistin Che einmal abgesehen die Nebencharaktere recht blass. Ches ungewöhnlicher Auftrag, ihre Trauerbewältigung und ihre Suche nach sich selbst konnten allerdings überzeugen. Besonders das etwas rührselige Ende hat die insgesamt doch recht dröge Story aufwerten können. Zudem empfand ich die historischen Exkurse über Canterbury und die „Canterbury Tales“ als gelungen und recht informativ. 
Obgleich mich der ruhige Plot nicht sonderlich mitgerissen hat, so konnte mich doch das in Pastelltönen gehaltene Cover positiv beeindrucken.

FAZIT
Eine solide Geschichte ohne große Nachwirkung bzw. Wow-Effekt.