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Wie man die Zeit anhält von Matt Haig ist ein wunderbares Leseerlebnis. Es erzählt von Tom Hazard, ein Mann der im 16.Jahrhundert geboren ist und nur sehr langsam altert. Jetzt ist er schon 429 Jahre alt.
Der Roman ist sicher nicht schlecht, aber er bleibt doch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das liegt zum einen daran, dass die geweckte Erwartung, dass es um einen iranischen Flüchtling geht, nicht erfüllt wird. Aber auch an der relativ schwachen Hauptfigur, der Journalistin Nora Sand, die dann doch zu offensichtlich an das große Vorbild Annika Bengtzon von Liza Marklund angelehnt ist.
Celeste Ng´s erster Roman “Was ich euch nicht erzählte” war ein großer Erfolg. Erfreulich, dass die Autorin auch mit Kleine Feuer überall das Niveau hält und wieder eine realistische, detaillierte und genaue Familiengeschichte in einer US-amerikanischen Kleinstadt zeigt. Zeitlich würde ich die Handlung ungefähr auf die frühen neunziger Jahre verorten.
So ein intensives Interviewbuch habe ich noch nicht gelesen.
Interviews lese ich gerne, gerade über Menschen, die mich interessieren, aber meist ist es doch so, dass die Antworten wohlüberlegt und schon im Vorfeld entschärft sind. Deswegen ähneln sich verschiedene Interviews sehr und sind austauschbar.
Eine melancholische Liebesgeschichte, die stilistisch auf ein eher junges Publikum zugeschnitten ist. Das verhindert natürlich nicht, dass der Roman sorgfältig geschrieben ist. Die Handlung hat die Autorin Lea Coplin in München und Hamburg angesiedelt, was auch entsprechend genutzt wird. Einst starb Janas Bruder bei einem Autounfall, bei dem sein Freund Leander am Steuer sass.
Ein ansprechender, gut lesbarer Familienroman. Ein Mann verliert seine Frau, möglicherweise Selbstmord.
“Always Look at the Bright side of Life” heißt der zynische Song aus dem Film Das Leben des Brian.
Aber die Protagonistin dieses Buches Kate “Bright Side” Sedgwick ist nicht zynisch sondern tatsächlich so optimistisch und positiv, obwohl sie schon viel schlimmes erlebt hat, z.B. den Tod der Schwester.
Der Fall Romy Schneider beschreibt ausgewogen Leben und Filmschaffen der in Wien geborenen Schauspielerin, die später in Frankreich mit vielen bedeutenden Regisseuren arbeitete. Ihr Sissi-Ruhm blieb in deutschsprachigen Raum jedoch wie ein Schatten haften.
Anfangs kann man irritiert sein von der kühlen Icherzählerin, die oberflächlich und egoistisch wirkt. Doch nach einigen Kapiteln geht es unter die Oberfläche, wo es nicht mehr kühl sondern hitzig und voller Selbstzweifel abgeht. Die Gründe für den schlechten emotionalen Zustand erfährt man langsam.
~Die Geschichte der Wölfe ist ein Roman, der sehr stark von Stimmungen und einer dunkel gefärbten Atmosphäre lebt.
Joan ist mit ihrem 4jährigen Sohn Lincoln im Zoo als plötzlich zwei junge Männer auftauchen, die bewaffnet sind und um sich schießen. Ein Amoklauf!
Joan reagiert sofort, flüchtet mit Lincoln in eine leeres Tiergehege um sich dort zu verstecken.
Der Roman ist nahezu in Echtzeit erzählt. Die Bedrohung, die Joan fürchtet, kann man beim Lesen mit Beklemmung mitempfinden.
Die Büglerin ist ein ungewöhnlicher, detailreicher Roman, was man bei einem Autor wie Heinrich Steinfest erwarten kann.
Thekla Chabbi dürfte den meisten Lesern durch ihre Zusammenarbeit mit Martin Walser (Ein sterbender Mann) ein Begriff sein. Auf dessen hohen literarischen Niveau bewegt sie sich dann aber doch nicht. Immerhin hat sie einen eigenen Ton und nutzt eine zeitlich verschachtelte Erzählweise mit kafkaesken Einschlag.
Antonia Baums erzählerisch ausgebildetes Essay ist hochreflektiv. Es stellt die Überlegungen einer anfangs schwangeren Frau, später jungen Mutter, in einer Großstadt dar. Es geht um die Rolle, die eine Frau als Mutter plötzlich einnehmen soll, wie es selbst oder gesellschaftlich erwartet wird.
Über Erika Mann, die außergewöhnliche und resolute Tochter des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann ist schon viel geschrieben worden. Daher ist es sinnvoll, ihr in diesem Buch die Schauspielerin Therese Giehse gegenüberzustellen.
Die Ausgangsidee dieses düsteren Romans ist nicht unbekannt, z.B. The Missing oder The Searchers, aber immer wieder spannend. Es ist 1902. Zwei Schwestern wurden entführt.
Der Roman ist so intensiv erzählt, dass man sich kaum nur einen Augenblick aus dem soghaften Lesen lösen kann.
Entsprechend schnell ist der kurze Roman durchgelesen.
Erzählt wird abwechselnd von 3 Frauen, Smita, Giulia und Sarah, alle sehr unterschiedlich, aus verschiedenen Kulturen und Schichten und aus verschiedenen Ländern: Indien, Italien und Kanada.
Zeit der Zauberer ist ein Buch über deutsche Philosophie in einer entscheidenden Zeit, das mir ausgezeichnet gefällt. Man muss aber ein geeigneter Leser für das Buch sein. Der Philosophie-Spezialist weiß vielleicht schon zu viel, der absolute Laie zu wenig. Beide Extreme können wahrscheinlich wenig mit dem Buch anfangen.
Heike van Hoorn entwirft ihre Hauptfigur Gertrud Boekhoff, Journalistin für das Rheiderländer Tagblatt, als Original und als Kumpeltyp, sehr sympathisch.
Zweite Hauptfigur ist der Kriminalhauptkommissar Stephan Möllenkamp, der zur Kripo Leer gehört und verheiratet ist.
Die Klaus-Michael-Kühne Preisträgerin Kristine Bilkau schreibt in ihrem zweitem Roman “Eine Liebe, in Gedanken” über eine gescheiterte Liebe in den sechziger Jahren. Die Hamburger Autorin verfügt über sprachliche Qualitäten, sie schreibt aber auch verhalten. Die Zurückhaltung ihrer Figuren Antonioa und Edgar ist wohl auch einer norddeutschen Mentalität geschuldet.