Alle Rezensionen von evaczyk

Poussi -

Poussi
von Cecilia Joyce Röski

Babysprache und Rotlichtmilieu

Vater Zuhälter, Mutter Prostituierte - da ist es vielleicht nicht erstaunlich, dass auch Ibli, eine der Protagonistinnen in Cecilia Joyce Röskis Debütroman "Poussi" ebenfalls im Gewerbe landete und in dem Laufhaus "Palast" arbeitet, in dem bereits ihre Mutter anschaffte, ja, in dem Ibli in einem Zimmer aufwuchs.

Der Riffgeist -

Der Riffgeist
von R.P. Hahn

Leider sehr reißerisch

Man kann es als Krimi- und Thrillerautor auch übertreiben. Dann nämlich, wenn aus einem durchaus interessanten Plot ein so reißerischer Roman gemacht wird, dass es auf Kosten jeglicher Glaubwürdigkeit geht. So geschehen bei "Der Riffgeist" von R.P. Hahn, der mich leider so gar nicht überzeugen konnte. 

Auf 25 Wegen um die Welt -

Auf 25 Wegen um die Welt
von Christine Thürmer

Wenn der Weg das Ziel ist

Old school, wie ich bin, verbringe ich nicht viel Zeit mit Instagram und anderen Selbstdarstellungskanälen, Influencer können an mir keinen müden Cent verdienen, die kenne ich noch nicht mal. Und deshalb war mir auch der Name Christine Thürmer völlig unbekannt, bis mir der Buchtitel (ganz klassisch eben) ins Gesicht sprang: Auf 25 Wegen um die Welt. Mein Interesse war sofort geweckt.

Der tote Weckmann (Mord und Wischmopp 2) -

Der tote Weckmann (Mord und Wischmopp 2)
von Mirjam Munter

Patente Putzfrau als Hobby-Ermittlerin

 Pamela Schlonski (benannt nach der Olbaron-Lady aus der 80-er Jahre Serie "Dallas")  kann es nicht lassen. Die alleinerziehende Mutter, die im Ruhrpott ein zwei-Frau Reinigungsunternehmen aufgebaut hat, drängt es wieder ins Detektivspiel. Als Putzfrau ist sie schließlich Expertin dafür, versteckte Staubkörner, Spinnweben und Dreckspritzer noch in der verborgensten Ecke aufzuspüren.

Mameleben -

Mameleben
von Michel Bergmann

Von schwieriger Liebe und Überleben

Fordernde, mitunter übergriffige, nicht loslassende, vorwurfsvolle und schnell beleidigte Mütter sind - dem Klischee der jiddischen Mamme und etlichen Serien-Übermüttern zum Trotz - keine rein jüdische Besonderheit.

Öfter mal die Welt wechseln -

Öfter mal die Welt wechseln
von Adrian Geiges

Plauderstündchen eines Kosmopoliten

Beim Lesen von "Öfter mal die Welt wechseln" von Armin Geiges hatte ich ein echtes Deja vu Erlebnis, erinnerte mich Art und Ton des Buches doch stark an Veranstaltungen meiner Studentenzeit.

Ohne mich -

Ohne mich
von Esther Schüttpelz

Gen Z muss erwachsen werden

 Für eine Coming of Age Geschichte ist die namenlose Ich-Erzählerin aus "Ohne mich" von Esther Schüttpelz mit Mitte 20 bereits zu alt. Das Studium der Rechtswissenschaften steht vor dem Abschluss, die kurze, eher spontan eingegangene Ehe ist sehr schnell gescheitert.

In blaukalter Tiefe -

In blaukalter Tiefe
von Kristina Hauff

Törn voll toxischer Paardynamik

  Ein Kriminalroman ist "In blaukalter Tiefe" von Kristina Hauff nicht, spannend ist das Buch über zwei Paare und einen Skipper, aus wechselnden Perspektiven erzählt, dennoch. Denn der romantische Segeltörn zum schwedischen  Schärengarten wird zu einem handfesten Psychodrama.

Das Porzellanzimmer -

Das Porzellanzimmer
von Sunjeev Sahota

Faszinierendes Frauenporträt

 Punjab im Jahr 1929 - in der britischen Kolonie Indien gärt es, die Unabhängigkeitsbewegung sucht nach Freiheitskämpfern, doch auch das Miteinander von Muslimen, Hindus und Sikhs ist nicht konfliktfrei. Vieles bleibt hingegen ganz traditionell, arrangierte Ehen etwa. Die junge Mehar wurde bereits im Alter von fünf Jahren verlobt, zehn Jahre später steht Hochzeit an.

Eisjagd -

Eisjagd
von Madita Winter

Tod eines Skiläufers

Hier wird viel gefroren: "Eisjagd" von  Madita Winter spielt im nordschwedischen Jokkmokk am Polarkreis, sozuasagen zwischen Rentieren und sehr viel Eis und Schnee. Den Ort mit dem irgendwie lustigen Namen gibt es tatsächlich und hier wohnt auch das Autorienehepaar Madita und Stefan Winter, das sich hinter dem Teil-Pseudonym verbirgt.

Jetzt ist Sense -

Jetzt ist Sense
von Hans Rath

Flirt mit dem Tod

Am 50.Geburtstag blickt man schon mal zurück auf ein ganzes Stück Leben und ahnt: fünf Jahrzehnte Lebenszeit bleiben nicht mehr. Aber muss deshalb gleich der Sensenmann an der Tür klopfen?`Die Berliner Psychotherapeutin Liv ist jedenfalls ziemlich irritiert angesichts des gutaussehenden Mannes, der mit Flattercape und Sense an ihrer Tür klopft.

Northern Spy – Die Jagd -

Northern Spy – Die Jagd
von Flynn Berry

Zwei Schwestern im Nordirland-Konflikt

  Für ein Mädchen aus einer Sozialwohnung in Andersontown, neben der berühmten Falls Road eines der bekanntesten katholischen Ghettos in Belfast während des blutigen Bürgerkriegs, hat Tessa es weit geschafft: Sie arbeitet als Produzentin politischer Sendungen für die BBC in der nordirischen Hauptstadt. Nicht alle in ihrer alten Nachbarschaft finden das gut.

Guns n' Rosé -

Guns n' Rosé
von Annett Meiritz

Trump Anhängerinnen und andere konservative Frauen

 Spätestens seit der "Grab them by the pussy"-Äußerung scheint es aus europäisch-liberaler Perspektive völlig unverständlich, warum sich Frauen für Donald Trump nicht nur begeistern, sondern ihm sogar ihre Stimme geben.

Es gibt ein Sterben nach dem Tod -

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
von Tatjana Kruse

Mordopfer ermittelt in eigener Sache

  So hatte sich Börnie, Marketingchefin eines Kosmetikunternehmens, ihre Abschiedsparty nicht vorgestellt: Statt Ex heißt es plötzlich Exitus. Börnie  betrachtet die Feier gewissermaßen aus der Vogelperspektive, einschließlich des eigenen Körpers, der reichlich derangiert und buchstäblich mit Schaum vorm Mund auf dem Boden liegt.

Keine Lizenz zum Töten -

Keine Lizenz zum Töten
von Gerhard Conrad

Mr Hizbollah und die Geheimdiplomatie

Dass James Bond ein reines Phantasieprodukt ist und Spione ein ganz anderes Leben haben als der Leinwandheld mit der Lizenz zum Töten - das ist wohl auch den Fans des Genres klar.  Mit seinem Buch "Keine Lizenz zum Töten" räumt Gerhard Conrad mit den gängigen Klischees über das Leben in mehr oder weniger geheimer Mission auf.

Die Liebe an miesen Tagen -

Die Liebe an miesen Tagen
von Ewald Arenz

Liebe, Drama, Schicksalsschläge

Liebe auf den ersten Blick, versehen mit Drama und Schicksalssclägen - da kann sehr leicht ein seichter, kitschiger Liebesroman rauskommen. Muss aber nicht sein, so bei "Die Liebe an miesen Tagen" von Ewald Arens. Es sind einmal mehr die starken, ein wenig spröden Frauenfiguren dieses Autors, die ein Abgleiten ins Sentimentale verhindern.

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus -

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
von Charlotte Blum

Pharaonen, Tod und Eifersucht

 Im Hauptpostamt steckt Alma Verbindungen zusammen, in ihrer Freizeit betätigt sie sich als Hobbydetektivin: Das "Fräulein vom Amt"ermittelt in Charlotte Blums gleichnamigem Roman in der Kurstadt Baden-Baden. Mit ihrem Sinn für Unabhängigkeit und ihrer Neugier ist sie eine geistige Verwandte der Berliner Hebamme Hulda Gold, der Protagonistin einer anderen historischen Krimiserie.

Aufblattelt -

Aufblattelt
von Martina Parker

Tod im Grafenwald

 Man lernt nie aus. Bis zu "Aufblattelt" von Martina Parker wusste ich gar nicht, dass es das Genre "Gartenkrimi" gibt. In diesem Fall lautet die Mischung Cozy Krimi mit ein wenig Adelssatire, Ökokrimi und Kräuterwissen, dazu eine Love Story über Gesellschafts- und Standesgrenzen hinweg.

Das College -

Das College
von Ruth Ware

Tod eines It-Girls

Die Buchhändlerin Hannah aus Edinburgh könnte sich eigentlich auf ihr erstes Kind freuen, doch eine Nachricht ruft die verdrängte Vergangenheit zurück: Der Mann, der als Mörder ihrer Zimmernachbarin im College zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, ist im Gefängnis gestorben.

Briefe aus der Hölle - Pavel Markovich Polian

Briefe aus der Hölle
von Pavel Markovich Polian

Das Zeugnis des Sonderkommandos

 Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das deutsche Vernichtungslager Auschwitz.

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