Rezension

Action in Texas

Die Tote mit der roten Strähne -

Die Tote mit der roten Strähne
von Kathleen Kent

Bewertet mit 4 Sternen

Betty, groß, muskulös, Nachkomme polnischer Einwanderer und reine Polizistenfamilie aus New York findet sich im Drogendezernat von Dallas / Texas wieder. Doch Texas ist nicht New York und Ihr zusammenleben mit einer Ärztin, ist nicht das was im Erzkonservativen Dallas gerne gesehen wird. Die Ausgrenzung beginnt auf der Arbeit und zieht sich über Immobilienmakler bis zur Kneipe hin.
Als sie die Leitung bekommt, und einen Mexikanischen Drogendealer verhaften will,
entwickelt sich die Festnahme zu einem Fiasko bei dem auch Zivilisten umkommen. Doch das ist nur der Auftakt zu einer Serie bei der sie plötzlich im Fokus steht und verfolgt und bedroht wird. Betty hat das erste mal richtig Angst....

Action / Spannung / Thriller / Amerika und Homosexualität. Zunächst bin ic schon darüber froh, dass einer mal nicht die Quote erfüllt und mit Chinesen, Farbigen und Latino eine Freundesgemeinschaft bildet. Nein dieser Roman zielt dann doch eher auf die Kritik an Homosexuellen Gemeinschaften ab und geht einem zum Teil richtig auf die Nerven. Es ist ein Unterschied ob wir einen Skandinavischen, englischen, deutschen oder amerikanischen Thriller lesen, das ist schon klar. In Amerika ist alles immer etwas extremer, aber es ist sehr gut geschrieben und es ist spannend.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und die Loyalität Ihres Kollegen macht Spaß. Auch ist Betty eine Heldin, die wirklich versucht es allen Recht zu machen und keine Vorurteile zulässt, so bekommt sie auch langsam die Witze Ihre Hetero-Kollegen in den Griff und verdient sich deren Kollegialität als Bulle immer mehr. Sie hat Ängste wie jeder andere auch, bleibt aber trotzdem Souverän und erinnert sich gerne an die Ratschläge Ihres Onkels und wie er wohl in dieser oder jener Situation reagieren würde.

Es liest sich fließend und die 361 Seiten sind schnell um. Für mich eine Empfehlung an Fans von Actiongeladenen Thrillern a la USA. Hätte ich nicht gerade ein absolutes Meisterwerk davor gelesen, mit einer ebenfalls Lesbischen Heldin, die nicht so ein Theater darum macht, wären es vielleicht 5 Sterne geworden, aber so
schafft das Buch gerade 4 Sterne, da der Vergleich einfach extrem war.