Rezension

Atmosphärisches Wintermärchen

Die silberne Königin
von Katharina Seck

Bewertet mit 3 Sternen

Silberglanz ist eine Stadt bedeckt von Eis und Schnee - das ganze Jahr über, Jahreszeiten gibt es nicht. Der Ort droht unter der trügerischen Schneemasse zu ersticken und die junge Emma macht sich viele Gedanken um das Wohl der Bewohner. Für sie persönlich und auch für Silberglanz ändert sich alles, als Emma beginnt in der Chocolaterie von Madame Weltfremd zu arbeiten. Die geheimnisvolle Dame erzählt ihr eine Geschichte, die unbewusst Erinnerungen und Hoffnungen in ihr zu wecken scheint...

Das Buch ist perfekt für die kalte Jahreszeit. Katharina Seck versprüht eine zauberhafte winterliche Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht und den Leser ungewöhnlich geborgen in der düsteren, aber irgendwie vertrauten Welt hält. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, der Geschichte zu folgen und der die Protagonisten und das Setting sehr lebendig wirken lässt. Alle Charaktere scheinen sehr authentisch und durchdacht. 

Was den Inhalt der Geschichte betrifft, bin ich zwiegespaltigen. Zunächst verspricht die Geschichte sehr viel: vor allem Spannung, Dramatik und ein Hauch Magie, aber nach ca. der Hälfte flaut diese Vermutung rasant ab. Die weitere Handlung und vor allem das Ende wirken kurzfristig, zu oberflächlich und vorhersehbar. Ohne zu spoilern, kann ich sagen, dass ich den Charakteren die weiteren Gefühle und Handlungen nur halbherzig abkaufe und mir alles viel zu kitschig wirkt. Einige Geschehnisse waren mir viel zu offensichtlich.

Letztendlich muss ich sagen, dass ich die Atmosphäre wirklich liebe, aber dass das Ende des Buches mir leider viel zu lahm und gewöhnlich ist. Ich hatte auf mehr Dramatik und einen besonderen Clue der Autorin gehofft, der die Geschichte von anderen Märchen dieser Art abheben lässt. Von mir gibt es 3 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf eine nette winterliche und kurzweilige Geschichte haben.