Ein stimmungsvolles Märchen
Bewertet mit 4 Sternen
Klappentext: „Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst.“
Der Roman „Die silberne Königin“ von Katharina Seck ist ein stimmungsvolles Märchen inmitten einer kalter Winterlandschaft. Sehr atmosphärisch beschreibt die Autorin ihre Welt, so dass man die Schritte im Schnee geradezu hören und die Schokoladendüfte riechen kann. Der Beginn des Buches, als Emma den Job in der Chocolaterie annimmt, hat mir daher am besten gefallen. Das passt perfekt zur Advents- und Weihnachtszeit.
Das Märchen ist neben der schönen Beschreibungen aber auch inhaltlich spannend, und lässt sich dank des guten Schreibstils schnell durchlesen. Emma ist eine sympathische Protagonistin, mit deren Geschichte man mitfiebert. Sie kämpft mit ihrem Vater, mit ihrem Schicksal und ihren eigenen Gefühlen. Toll sind auch die mysteriöse Madame Weltfremd, die eine begabte Geschichtenerzählerin ist, und der gefährliche Schattenmann, der Emma nach dem Leben trachtet. Nur leider erfährt man bis zum Ende viel zu wenig über diese beiden besonderen Personen, was ich sehr, sehr schade fand.
Dies und die Tatsache, dass ich mit dem Ende nicht ganz einverstanden war, hat mich dazu bewogen, doch einen Stern abzuziehen. Das Buch ist zwar aufgrund seines Stils sehr lesenswert, aber leider auch ziemlich vorhersehbar. Märchenliebhaber und Romantiker werden sich daran aber nicht stören und können unbesorgt zugreifen.