Rezension

Außer Sushi nix gewesen

Rotes Gold - Tom Hillenbrand

Rotes Gold
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Xavier Kieffer, ein Koch aus Luxemburg,ist gemeinsam mit seiner Freundin Valérie- Erbin und Chefin des berühmtestens Gastronomie-Imperiums der Welt- vom Bürgermeister von Paris in ebendiese Stadt zu einem Dinner eingeladen, bei dem der größste Sushimeister Europas kocht und mit einem Preis für seine
kulinarischen Leistungen ausgezeichnet werden soll.
Doch zu dieser Auszeichnung kommt es nicht, da der Sushimeister ohne ersichtlichen Grund während der Zubereitung seiner Speisen umfällt und stirbt.
Schnell wird klar, dass der Grund eine Fischvergiftung ist, ausgelöst durch ein im Kugelfisch und den Tentakeln des Oktopus vorkommendes Nervengift, das im schlimmsten
Fall zu Atemstillstand führt. Dank der Hilfe seines Freundes Toro Hashimoto, eines ebenfalls japanischen Koches, kommt Kieffer schnell
darauf, dass sich ein derart versierter Sushimeister wie Ryuunosuke Mifune niemals aus Unachtsamkeit vergiften könnte.
Daraufhin bittet der Bürgermeister von Paris Kieffer um seine Hilfe, den Täter zu finden und zu überführen- mit aller finanzieller Unterstützung die von Nöten ist.
Die Spuren führen zu illegalem Thunfischhandel und den Abgründen menschlicher Sucht nach immer neuen kulinarischen Genüssen.

Eigene Meinung:

Was man Herrn Hillenbrand zu Gute halten muss, ist dass er ein Händchen dafür hat seine Umgebung zu beschreiben. So hat man während des Lesens die Schauplätze wie u.a. Paris und Luxemburg vor seinem geistigem Auge, ohne je da gewesen zu sein. Mit seinen Worten kann er die Atmosphäre dieser Orte gut einfangen.

Leider ist dies auch schon der einzige positive Aspekt, den ich an diesem Buch finde.
Die vielen Fachbegriffe zum Thema Essen im Text stören teilweise des Lesefluss und wenn man wirklich daran interessiert ist, dem Buch zu folgen und es zu verstehen, sollte man
sie im Glossar nachblättern. Dies hab ich aber schnell aufgebeben, da es zu viele Fachtermini für meinen Geschmack waren.
Alles in allem hat man eher Kochbuch vor sich als einen Krimi. Die Handlung plätschert dahin, ohne wirkliche Höhepunkte oder Erzeugung von Spannung.
Auch die Auflösung des Falles holt den gewieften Krimileser nicht hinterm Ofen hervor.
Die Charaktere sind sehr zu meinem Bedauernd nur sehr oberflächlich gezeichnet. Es gibt keine Details zu den beteiligten Personen, keine Möglichkeit sich hineinzufühlen
oder hinter die Fassade zu blicken. Selbst die Hauptfigur Xavier Kieffer bleibt ein völlig Fremder.

Das einzige, was man mit Sicherheit weiß ist, dass der gute Mann eindeutig zu viele Zigaretten der Marke Ducal raucht. Es wird nämlich ziemlich genau alle 3-4 Seiten
beschrieben, dass Kieffer sich eine neue Zigarette ansteckt.

Abschließend lässt sich sagen, dass dies mein erstes und mein letztes Buch von Tom Hillenbrand war, auch wenn ich jetzt unfreiwillig Expertin in Sachen Sushi und Thunfisch bin!

Leider nur 2 Sterne von mir!