Rezension

Berührend & philosophisch – wie immer absolut lesenswert

Alle Farben meines Lebens -

Alle Farben meines Lebens
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 5 Sternen

Sagen wir es so: eigentlich hätte ich den neuen Roman von Cecelia Ahern mir quasi blind gekauft, trotzdem habe ich auf vorablesen die Leseprobe gelesen. Der Einstieg in Alice Leben fand ich sehr berührend: sie wird von ihrer Fähigkeit, Gefühle als Auren zu sehen, in ihrer eher trostlosen, schweren Kindheit überrascht. Alice Vater war nicht mehr da, ihre Mutter mit denen Kindern überfordert bzw. wird einem durch das Schildern einer Situation klar, dass die Mutter wohl psychisch krank ist. Alice duckt sich immer, will nicht auffallen, lernt aber über die Auren von Menschen sehr viel über sie – ist aber häufig davon verwirrt, dass das, was Menschen sagen und wie sie sich wirklich fühlen, zwei unterschiedliche Dinge sind. Beim weiteren Lesen des Buches lebt und leidet man mit Alice weiter mit: Ihr Leben ist von einigen unglaublichen Hürden geprägt, doch immer beißt sie sich durch. Dafür hatte sie meinen großen Respekt. Die Geschichte wird nicht immer chronologisch erzählt, sondern es gibt oft thematisch passende Rückblicke in ihre Jugend, die so manches mal ihr Verhalten besser erklären lassen. Insgesamt mochte ich jeden Abschnitt aus Alice Leben und habe sie wirklich wahnsinnig gerne auf ihrer Reise begleitet. Das Buch vermittelt Hoffnung, dass die äußeren Umstände noch so schwierig sein können, man kann sich durchboxen. Und dafür hat Alice Gabe gar keine so große Rolle gespielt. Die Gabe und was damit so möglich war, fand ich sehr toll dargestellt und halte ich generell auch irgendwie für möglich. Also für mich war es kein zu großer übersinnlicher Touch.

Fazit

Ein super berührendes Buch über das oftmals schwierige Leben einer Frau, die die (wahren) Gefühle anderer Menschen sehen kann. Es ist super zu lesen, manchmal philosophisch und hat mich am Ende zum Weinen gebracht. Cecelia Ahern eben!