Rezension

Das Bild der Erinnerung

Das Bild der Erinnerung - Micaela Jary

Das Bild der Erinnerung
von Micaela Jary

Bewertet mit 5 Sternen

Bisher entführte mich Micaela Jary mit ihren Büchern in fremde Länder. Mit "Das Bild der Erinnerung" entführte sie mich diesmal in das "Trümmer-Berlin" der Nachkriegszeit.

In ihrer Geschichte wechseln sich Szenen auf verschiedenen Zeitebenen ständig ab. Die direkt zu Beginn aufgebaute Spannung kann durch die geschickt gesetzten Szenenwechsel durchgängig bis zum Schluss gehalten werden. Sie erlebt zum Ende hin sogar durch überraschende Wendungen noch eine deutliche Steigerung. Die Spannung bleibt vor allem erhalten, da sich das Geheimnis um das Gemälde "Das Liebespaar" von Leo Reichenstein nur sehr langsam und Schritt für Schritt aufklärt. So wird der Leser durch seine Neugier auf die Auflösung regelrecht an das Buch gefesselt. Mit selbst fiel es unheimlich schwer, das Buch wieder an die Seite zu legen. Aber nicht nur das Geheimnis um das Gemälde zwang mich zum ständigen Weiterlesen. So detaillierte Infos über das harte Leben im Berlin der Nachkriegszeit hatte ich bisher nirgends bekommen. Sehr authentisch beschriebt Micaela Jary die Schicksale verschiedener Personen. Für mich sehr ergreifend erzählt. Das Berlin der Nachkriegszeit wird von der Autorin quasi wieder auferweckt. Mir kam alles sehr real vor. Teilweise hatte ich das Gefühl selbst zwischen den Trümmern umher zulaufen und die Menschen zu beobachten. Viele detaillierte Infos zu Nahrung, Wohnen, medizinischer Versorgung, Kunst, Musik, Kleidung, etc. tragen zu diesem Bild bei. Die gesamte Atmosphäre dieser Zeit wird dem Leser sehr gut vermittelt.

Fazit: "Das Bild der Erinnerung" von Micaela Jary bietet den Lesern sehr detaillierte Infos über das Leben im Nachkriegs-Berlin. Ergreifende Schicksale, eine Liebesgeschichte und ein spannendes Geheimnis um ein Gemälde fesseln den Leser bis zur letzten Seite. Unbedingte Leseempfehlung :-)