Rezension

Der Schwur des Normannen

Der Schwur des Normannen - Ulf Schiewe

Der Schwur des Normannen
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Mit dem historischen Roman „Der Schwur des Normannen“ hat der Autor Ulf Schiewe den dritten Teil der Normannen- Saga veröffentlicht. Man kann diesen Band auch ohne Vorkenntnisse aus „Das Schwert des Normannen“ und „Die Rache des Normannen“ lesen, jedoch finde ich, dass man dann einiges verpasst, denn diese Bücher sind wirklich lesenswert.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Süditalien 1054: Gerlaine, die Geliebte des jungen Normannen Gilbert, ist von Sklavenjägern entführt wurden. Die einzige Spur führt mitten in Feindesland -  nach Sizilien, dem Reich der Sarazenen. Nur zwei seiner Gefährten sind bereit, Gilbert zu folgen. Bald schon geraten sie in höchste Gefahr: Machtkämpfe zwischen Berberfürsten, tödliche Anschläge arabischer Gotteskrieger, die Heimtücke des berüchtigten schwarzen Emirs bedrohen sie.

 

Wie bereits erwähnt, ist „Der Schwur des Normannen“ der dritte Teil der Normannen-Sage von Ulf Schiewe. Auch in diesem Buch sind wieder eine hilfreiche Karte und ein ebenso hilfreiches und umfangreiches Personenregister beigefügt.

Der Schreibstil von dem Autor Ulf Schiewe ist wie gewohnt sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen und während des Lesens entstehen Bilder – man kann sich die beschriebenen Gegenden und auch die eingeführten Charaktere sehr gut vorstellen. Der Schreibstil ist bildhaft, sodass man von Schiewe in ein historisches Sizilien entführt wird. Auch schafft es der Autor gekonnt, historische Gegebenheiten mit Fiktion zu vermischen. Nicht selten fragt man sich, ob das damals wirklich so geschehen ist oder ob dies jetzt den Gedanken von Ulf Schiewe entsprungen ist. Im Nachwort wird diesbezüglich nochmal darauf eingegangen. Man merkt sofort, welche vielseitige und intensive Recherche betrieben wurden ist und auch wird dieses Wissen wohldosiert in die Geschichte eingeflochten – man lernt bei diesem Buch mit Freude dazu. „Der Schwur des Normannen“ ist durchweg spannend geschrieben – es passieren unverhoffte Wendungen oder plötzlich tauchen Charaktere auf, mit denen man so nicht gerechnet hat. Zusammen mit den Charakteren erlebt man ein Abenteuer nach dem nächsten und muss dabei schwierige und nicht selten auch bedrohliche Situationen meistern. So entsteht ein authentischer Abenteuer-Roman im historischen Sizilien, der die damalige Zeit ohne Verschönung darstellt. Das Thema Sklavenhandlung wird gut dargestellt und man bekommt als Leser auch in dieses Thema der Menschengeschichte einen gekonnten Einblick – welche Folgen das für beide Seiten hatte.

Was mir auch wunderbar gefallen hat – man schlägt dieses Buch auf und es ist, als würde man alte, liebgewonnene Freunde wiedertreffen. Man freut sich sofort, mit den Normannen wieder Abenteuer zu bestreiten. Ulf Schiewe hat in seiner Normannen- Sage einfach wunderbare, sympathische und authentische Charaktere geschaffen, die einem mit jedem Buch mehr ans Herz wachsen. Hierbei begegnet man den bereits bekannten Protagonisten, aber auch neue werden vorgestellt. Besonders gefallen hat mir der kleinwüchsige Gaukler namens Aristoteles. Ein gewandter Mann, der viel herumkommt und mehr ist, als man auf den ersten Blick vermuten lässt. Aber auch Loki, der Hund von Gilbert, hat es mir angetan. Er ist so ein liebenswürdiger und treuer Gefährte. Auch Gilbert wirkt in diesem Teil reifer, er scheut sich auch nicht, Fragen zu stellen, wenn er etwas nicht z.B. in Bezug auf den Islam versteht und nimmt nicht alles als gegeben hin – außerdem hat er sein Herz am rechten Fleck und ist ein wirklich guter Kerl – nicht nur für die damalige Zeit. Aber auch andere Charaktere konnten mich vollständig überzeugen – nicht nur die Guten. Auch die Bösewichter sind gekonnt beschrieben, sodass man um seine Freunde bangen muss.

 

Alles in Allem ist dies eine wirklich gekonnte Fortsetzung, die einen einfach in die damalige Zeit entführt. Ulf Schiewe versteht es, wie man mit einem historischen Roman seine Leser fesselt. Dafür möchte ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung vergeben.