Rezension

Die Kerle waren mir oft zu viel

Das Geheimnis der Talente -

Das Geheimnis der Talente
von Mira Valentin

Bewertet mit 3 Sternen

"Das Geheimnis der Talente" von Mira Valentin ist eine überarbeitete Version von 2016 und der Anfang einer Reihe. Ich war sehr gespannt auf das Buch, da der Klapptext recht vielversprechend klang. Melek wird von einem Talentscout namens Jakob bei ihrem Basketballtraining zu einem Fitnessstudio eingeladen. Dort trifft sie auf verschiedene Personen, die ein wenig geheimnisvoll wirken. Schnell stellt sich heraus, dass Jakob kein Talentscout ist, vor allem dank Erik, der erst wie ein Stalker rüberkommt, aber schließlich zu einem guten Freund von ihr wird, und die anderen Trainingsmitglieder Talente sind, wie Melek

Es gibt unterschiedliche Arten, so trifft Melek zum Beispiel alles, Jakob ist der Anführer und die anderen können sich ihm nicht wirklich wiedersetzen, dann gibt es Orakel usw. Sie kämpfen gegen sogenannte Dschinn, die Menschen Gefühle aussaugen, sodass diese quasi mechanisch funktionieren und Hüllen sind, wobei es dort auch Unterschiede gibt, wie Melek durch Levian lernt, der mit ihr immer wieder unerlaubt Kontakt aufnimmt. Die Charaktere sind alle so unterschiedlich und ich habe schnell gewisse Sympathien und Antipathien entwickelt. Die haben sich im Verlauf der Geschichte durchaus ein wenig verschoben, da doch sehr viel passiert ist. Bei Melek selbst war ich oft sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich es gut, dass sie Sachen oft hinterfragt hat, sich ihre eigene Meinung bildet, nicht alles nur schwarz und weiß gesehen hat, andererseits war sie oft sehr nervig, naiv und hat doch einige Dinge dann doch hingenommen und eben nicht hinterfragt, wo sie das bei anderen eben gemacht hat und ich dann dachte „Wieso da nicht?“. Außerdem kommen bei mir viele Emotionen einfach nicht rüber. Es ist als ob sie nicht wirklich fühlt, obwohl sie ja so viele Emotionen besitzt, aber die kommen einfach nicht rüber. Sie nimmt die Sachen so hin und ihre Verliebtheit zu Jakob merke ich auch nicht wirklich. Sie ist zwar neugierig auf die Welt um sie herum, aber sie kennt irgendwie keine Gefahr oder ähnliches, was ich doch sehr merkwürdig finde. Was ich auch anstrengend fand war die Vierecksbeziehung. Dass Erik in Malek verliebt ist, war von Anfang an klar, denn der hat sie ja geradezu verfolgt, was ich, wie schon erwähnt, anfangs wirklich stalkermäßig und sehr gewöhnungsbedürftig fand, aber dann war auch schnell klar, dass auch Jakob Gefühle für sie entwickelt, obwohl es immer hieß, dass er diesen Fehler niemals wieder machen würde. Als dann auch noch der Dschninn Levian sich in Melek verliebt hat, wurde es mir dann zu viel, vor allem weil sich gerade Jakob und Erik wie zwei Alphatiere aufgeführt haben und unglaublich anstrengend waren, teilweise aggressiv wurden. Dabei wurde Erik später wirklich zu einem tollen Charakter, der sich gut entwickelt hat, auch wenn er bei Melek unglaublich beschützend war. Das kam am Anfang ja wirklich noch sehr übergriffig rüber, später deutlich harmloser aufgrund der Situationen, in die sie sich wegen ihres Talents immer wieder gebracht hat. Er hat sich selbst immer wieder zurückgestellt und sie an erste Stelle gesetzt. Ich weiß nicht, ob das wirklich bewundernswert ist oder schon irgendwie krankhaft fixiert und ungesund ist. Jakob kam oft sehr geheimnisvoll rüber. Alles musste nach seiner Nase gehen, was als Anführer aber wohl normal war, aber oftmals hat er, in meinen Augen, eine Grenze überschritten. Zwischendurch erfährt man ein wenig was aus seiner Vergangenheit, aber ansonsten bleibt er sonst recht undurchsichtig. Ihm ist das Team aber sehr wichtig und er würde alles für es tun. Die restlichen Charaktere hatten auch alles was, auch wenn sie unterschiedlich oft vorkamen. Aber ich mochte, wie Melek mit ihnen interagiert hat, vor allem mit Sylvia, dem jüngsten Mitglied.

Die Story selbst zieht sich sehr oft, da extrem viel erklärt wird, manchmal etwas zu viel. Sicherlich gibt die Welt sehr viel her und als Leser muss das alles erstmal verstehen, aber es wird manchmal doch zu ausführlich gemacht, sodass es eben etwas langatmig wirkt. Ich gebe dem Buch drei Sterne, da die Welt sehr spannend war, aber diese Vierecksbeziehung war einfach viel zu viel und die Emotionen kamen nicht wirklich rüber, außer das Alphaverhalten der Männer.