Rezension

Die Maske ist ein Geschenk

Masken - Unter magischer Herrschaft - Mara Lang

Masken - Unter magischer Herrschaft
von Mara Lang

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mara Lang - Masken - Unter magischer Herrschaft

Über die Autorin:
Mara Lan, Jahrgang 1970, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Die Geschichten von C.S. Lewis und Michael Ende begründeten ihr Faible für Phantastik. Hin- und hergerissen zwischen Buch und Film wollte sie ursprünglich Filmregisseurin werden, um ihrer Phantasie Leben einzuhauchen, wählte dann aber das Studium zur Diplompädagogin und schreibt heute Kopfkino für ihre Leser.
Mara Lang lebt und arbeitet in Wien.

Klappentext:

Die Maske verspricht dir die Schönheit, von der du immer geträumt hast.
Doch welchen Preis bist du bereit, dafür zu zahlen?

Die Maske ist ein Geschenk.
Sie gibt euch die Freiheit.

Das ist der erste Artikel der Konvention, die das Zusammenleben der Merdhuger mit den vor Jahrhunderten besiegten Pheytanern regelt.
Und so ist auch die junge Ferin überglücklich als sie endlich ihre Maske erhält, die ihre hässlichen Gesichtsmale überdecken und ihr makellose Schönheit schenken wird.

Doch Ferins Glück hält nur wenige Stunden an, dann zerfällt die Maske zu Staub - und macht sie zu einer Gesetzlosen. Sie flüchtet in den Dschungel und findet Unterschlupf bei einer Gruppe unmaskierter Rebellen, zu denen wenig später auch der attraktive Martu stößt. Hier erfährt Ferin von den magischen Kräften ihres Volkes, die durch die Masken unterdrückt werden - und lernt, sie zu nutzen. Doch dann wird das Versteck der Rebellen von den Merkhugern angegriffen, und Ferin erkennt, dass es für sie, Martu und ihr Volk nur einen Weg geben kann, in Frieden zu leben:
Die Masken müssen ein für alle Mal vernichtet werden.

Inhalt:
Die junge Ferin ist eine Pheytana und lebt in der Merdhuger-Stadt Laigdan. Die Pheytan unterscheiden sich von den Merdhugern durch ihr Aussehen. Sie haben blaue Male auf der Haut, blaue Lippen und einen Riss auf der Nase.
Seit sie vor Jahrunderten im Krieg besiegt wurden ist das Leben der Pheytan in ihrer Jugend durch die "Konvention" streng geregelt.
Sie dürfen nur grau tragen, dürfen nur sprechen wenn sie gefragt werden, müssen die Arme vor dem Körper kreuzen und den Blick immer gesenkt halten.

Kurz vor dem Erwachsenwerden dürfen die Pheytaner um die Maske bitten. Diese verbindet sich fest mit ihrem Gesicht und verdeckt so die Male. Sie soll ein glückliches und freies Leben ermöglichen.

Auch Ferin ist überglücklich ihre Maske zu bekommen, empfindet sie sich doch als hässlich und durch die Konvention gedemütigt.
Am Tag ihrer Maskierung sieht Ferin allerdings wie einer anderen jungen Pheytana die Maske aufgezwungen wird woraufhin die junge Frau sie mit Gewalt wieder von ihrem Gesicht reißt und daraufhin verhaftet wird.
Ferin beschleichen die ersten leichten Zweifel am Sinn der Maske und der Konvention. Sie beginnt Fragen zu stellen, die ihr Umfeld irritieren und von denen ihr Vater sagt, sie seien gefährlich.

Dann geschieht das unfassbare: Nach nur wenigen Stunden beginnt sich Ferins Maske in Staub aufzulösen. Ferin und ihre Eltern sind entsetzt.

Außgerechnet in diesem Moment taucht der Gán (der strenge Statthalter) in Ferins Elternhaus auf. Er lässt Ferin sofort verhaften und schickt sie, zusammen mit zwei anderen unmaskierten Pheytanern, in ein Straflager.

Auf dem Weg dorthin werden sie von Rebellen gerettet. Ferin lernt die wahre Geschichte ihres Volkes kennen und muss sich ihrer Bestimmung stellen.

Meine Meinung:
Der Debütroman von Mara Lang ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Vertrauen, über Selbstzweifel und die Stärke, sich selbst und andere anzunehmen, wie man ist. Das Setting ist, obwohl sehr klein gehalten, schön entworfen und die Charaktere sind gut beschrieben, so dass man eigentlich sofort ein Bild im Kopf hat.

Auch die kleine Liebesgeschichte die sich zwischen Ferin und Martu anbahnt nimmt nicht zuviel Raum ein, sondern entwickelt sich ganz natürlich.

Ich empfand den Roman als wunderbar flüssig und spannend geschrieben und habe oft überhaupt nicht bemerkt wie schnell die Zeit verflogen ist.

Masken ist ein in sich abgeschlossener Roman der keine Fragen offen lässt, allerdings könnte man über Martus Volk eine Fortsetzung schreiben. Ich würde mich jedenfalls freuen mehr von Mara Lang zu lesen.

Fazit:
Ein gelungener, solider Fantasyroman mit einigen kleinen Überraschungen.