Rezension

Die Schweden Connection

Rotwild - Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson

Rotwild
von Roman Voosen Kerstin Signe Danielsson

Bewertet mit 4 Sternen

Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Fross. An einem schönen Sommertag wird in der Nähe eines Hotels, in dem ein Treffen für Bogenschützen stattfindet, eine von Pfeilen durchbohrte Leiche gefunden. Allerdings handelt es sich hier um Pfeile, wie sie beim Schießen mit Harpunen benutzt werden. Wer könnte etwas gegen den Lehrer mittleren Alters gehabt haben? So unauffällig lebte der Mann. Nichts scheint so einen grausamen Tod rechtfertigen zu können. Ingrid und ihre Leute tappen zunächst im Dunkeln. Doch schon kurze Zeit später geschieht ein zweiter Mord, der den ersten an Grausamkeit noch übertrifft. Zwei Menschen, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, und doch auf eine Art getötet, bei der sich Gemeinsamkeiten förmlich aufdrängen. 
Einen weiten Bogen spannt das Autorenteam, um den Leser zu überraschen und ihn mit einer Vergangenheit zu konfrontieren, die schon fast vergessen scheint. Da werden in Schweden Menschen umgebracht, auf die schlimmsten Arten, die man sich nicht ausmalen möchte. Zunächst nur langsam kommen die Ermittlungen in Gang. Obwohl in Ungnade gefallen, d. h. zur Verkehrspolizei versetzt, wird auch Stina Forss wieder zu den Mordermittlungen hinzugezogen. Sie hat mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen. Doch mit ihren einzigartigen Spürnase ist sie unverzichtbar. Und auch Ingrid macht eine schwierige Phase durch. Dennoch setzen beide Frauen alles daran, den Killer zu finden. Dabei stoßen sie auf Zusammenhänge, die sie sehr überraschen. Die Entwicklung der Ermittlungen kann auch der Leser mit großer Spannung und Anspannung verfolgen. Politische und persönliche Hintergründe für die Taten, rätselhaft und hintergründig bieten Anregung über einige Entwicklungen der jüngeren Geschichte nachzudenken und sich zu fragen, wie groß das Körnchen Wahrheit sein könnte, das möglicherweise in diesem Roman steckt. Sehr gut nachzuempfinden ist die langsame und stetige Steigerung der Spannung, die einem am Ende fast den Atem stocken lässt. Nur das Ende kommt dann ein wenig zu schnell und einige Erklärungen lassen etwas Deutlichkeit vermissen, was die Leserin geringfügig gestört hat, von den Autorin aber durchaus beabsichtigt gewesen sein mag.