Rezension

Die Wölfe des Grunewalds

Schattenblüte. Die Verborgenen - Nora Melling

Schattenblüte. Die Verborgenen
von Nora Melling

Bewertet mit 3 Sternen

Vor kurzem erst verlor Luisa ihren Bruder. Die meiste Zeit hat er sie genervt, geärgert und war irgendwie im Weg, doch jetzt wo er weg ist, merkt sie, wie viel er ihr eigentlich bedeutet hat. Ihr Leben ist jetzt ein ganz anderes. Weder sie noch ihre Eltern kommen mit der neuen Situation zurecht. Alle leben für sich ohne die anderen wirklich zu beachten und Luisa will eigentlich gar nicht mehr leben. Um sich abzulenken und weder denken noch fühlen zu müssen geht sie laufen, im Wald. Als eines Tages einfach alles zu viel wird, kommt sie in Versuchung sich umzubringen. Nicht wirklich geplant, aber es hat sich so ergeben, dass sie kurz davor ist sich von der Brüstung eines Turms mitten im Wald zu stürzen, als ein Junge ihren Arm packt und ihr leben rettet. Thursen nennt er sich und er lässt Luisa schwören es nicht wieder zu versuchen oder gar durchzuziehen. Und so wird bald Thursen zum Mittelpunkt von Luisas Leben, ein Junge, der ein gefährliches Geheimnis hat: er ist ein Werwolf. Der Leitwolf eines ganzes Rudels genauer gesagt, ein Rudel bestehend aus Jugendlichen, die sich umbringen wollten, sich aber dann dem Rudel angeschlossen haben. Sie leben im Grunewald, keiner weiß von ihrer Existenz. Doch wenn man zum Werwolf wird zahlt man einen Preis: man vergisst. Je länger jemand Wolf ist, desto mehr von seinem Leben vergisst er, er wird immer mehr Wolf, wird immer grauer, bis er am Ende kaum noch wie ein Mensch wirkt und sich irgendwann auch nicht mehr zurück verwandeln kann. Bei Thursen dauert es nicht mehr lange bis er ganz Wolf wird und Luisa vergisst. Kann sie ihn noch retten? Wird Luisa einen Weg finden die Verwandlung aufzuhalten? Oder ist sie machtlos gegen die Macht der Wölfe?

Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr gut und interessant geschrieben. Schade fand ich allerdings die teilweise doch sehr langatmigen Schilderungen von Luisas Gefühlswelt. Es gibt dadurch immer wieder Kapitel die sich sehr ziehen. Aber ansonsten fand ich das Buch wirklich sehr gut. Und wenn die Autorin es schafft diese langatmigen Passagen in ihrem nächsten Buch zu vermeiden oder zumindest zu verringern, dann wird das bestimmt sehr gut und nicht "nur" gut.