Rezension

Ein Buch, das alles hat, was gute Unterhaltung verspricht, wunderschöne Landschaften, herrlich skurrile Mitwirkende, viel Spannung und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Tote trinken keinen Whisky - Auerbach & Keller

Tote trinken keinen Whisky
von Auerbach & Keller

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Es ist schon ewig her, dass ich etwas von Libba Bray gelesen habe, vor Jahren irgendwann mal habe ich ihre “Gemma Doyle”-Serie gelesen (Band 1 kam, wie ich gerade festgestellt habe, vor 11 Jahren raus :D) und war ziemlich begeistert von der düster-historischen Atmosphäre. Auf genau diese Atmosphäre habe ich auch bei “The Diviners: Aller Anfang ist böse”gehofft und, siehe da, die Autorin hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllen können.

Denn mit dem Auftakt ihrer neuen Serie entführen Autorin Libba Bray und Anja Stadlober, die Sprecherin dieses Hörbuchs, die Zuhörer ins New York der Roaring Twenties, die Zeit der Prohibition und Flüsterkneipen, des Jazz und der Flapper-Girls. Die Autorin erschafft ein atmosphärisch dichtes Bild des Big Apples, pulsierend vor Leben und voller Geheimnisse und Anja Stadlober versteht es dieses Bild für die Zuhörer zum Leben zu erwecken.

Protagonistin Evie O’Neill war mir schnell sympathisch. Auch sie ist ein solches Flapper-Girl, unkonventionell nach den Maßstäben ihrer Zeit, frech, keck und selbstbewusst und nicht so ganz passend für ihre Heimat im ländlichen Ohio, weshalb sie zu ihrem Onkel nach New York geschickt. Evies Onkel ist Direktor eines Museums für Aberglauben und Okkultismus und als grausame Ritualmorde New York erschüttern wird er von der Polizei um Hilfe gebeten.

So gerät auch Evie in den Sog der Mordermittlungen, denn als “Diviner”, jemand der mit einer Berührung Gegenständen das dunkelste Geheimnis ihres Besitzers entlocken kann, ist sie in einer einzigartigen Position, um dem Killer auf die Schliche zu kommen. Dabei können sich weder Evie noch der Zuhörer wirklich sicher sein, ob ihre Fähigkeit nun Gabe oder Fluch ist, aber sie ist auf jeden Fall sehr interessant und von der Autorin super umgesetzt.

Dazu glänzt die Geschichte neben einer vielschichtigen, faszinierenden Protagonistin und der mystisch-düsteren und gleichzeitig glamourösen Atmosphäre auch mit einer Reihe facettenreicher und komplexer Nebenfiguren, angefangen bei Evies Onkel, die mich allesamt schnell in ihren Bann ziehen konnten und die alle wichtig für die Geschichte sind.

Überhaupt hat “The Diviners: Aller Anfang ist böse” eine faszinierende Tiefe. Libba Brays neuster Roman ist düster und fesselnd und genau das richtige für alle, die in das New York der Zwanziger abtauchen möchten. Definitiv eine dicke Empfehlung wert, auch in dieser Hörbuchumsetzung, die mir persönlich sehr gut gefallen hat.