Rezension

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Einfach klasse

Tote trinken keinen Whisky - Auerbach & Keller

Tote trinken keinen Whisky
von Auerbach & Keller

Wieder ein neuer Fall für die sympathische Hobby-Detektivin, Übersetzerin und "Haushüterin" Pippa Bolle. Dieses Mal ist die Berlinerin Pippa nebst Bruder Freddy zu einer Hochzeit auf die schottische Insel Kintyre eingeladen. Hier heiraten ihre Freunde, der Schotte Duncan und Anita, eine Österreicherin. Duncan ist der Erbe der örtlichen Whiskey-Brennerei. Erst vor kurzem hat er sich dazu entschieden, die Brennerei zu übernehmen. Vorher war er sich noch unsicher, er hat in einer Band gespielt, aber das Musizieren hat er nun zugunsten seiner neuen Verpflichtung aufgegeben. Sein Großvater, der bisher die Firma leitete, ist froh, daß sein Enkel Duncan nun in seine Fußstapfen tritt. Duncan hat früh seine Eltern bei einem tragischen Bootsunfall verloren. Aufgewachsen ist er daher bei seiner Tante und seinem Onkel und seiner fast gleichaltrigen Kusine Iona, die ebenfalls in der Brennerei sehr erfolgreich tätig ist. Iona ist eine sehr selbstbewußte Frau und eigentlich war wohl nicht nur sie davon ausgegangen, daß Duncan und sie schließlich einmal ein Paar werden. Zudem hatte sie bisher relativ viel in der Brennerei "zu sagen", dies wird sich nun mit Duncans offiziellem Eintritt etwas ändern. Anita, seine zukünftige Ehefrau, weiß um diese Spannungen und ist zudem auch noch durch Ionas großes Selbstbewußtsein ihr gegenüber etwas verschreckt. Umso mehr freut sie sich, daß ihre Eltern und viele ihrer Freunde zur Hochzeit erschienen sind. Anita und Duncan haben nämlich noch mit weiteren Problemen zu kämpfen und haben sich daher für einige ihrer Feunde "Aufgaben" überlegt, die diese für sie statt eines Hochzeitsgeschenks erledigen sollen. Zum einen möchten die beiden wissen, wem sie vertrauen können. Erst vor kurzem hat es einen schlimmen Unfall in der Brennerei gegeben. Der Brennmeister liegt seitdem im Koma und viele geben Duncan die Schuld, obwohl es eher nach einem Sabotageakt aussieht. Zudem hat Duncan überzählige Fässer Whiskey in seinem Lager entdeckt. Wenn dies die Steuerbehörde erfährt, könnte man ihn der illegalen Whiskeybrennerei beschuldigen. Duncan hat keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte und ob es sich bei den Geschichten um die "Katzenbande", die illegal Whiskey brennt und schmuggelt, nicht nur um ein Gerücht sondern um eine Tatsache handelt. Auch hier sollen ihm die Freunde helfen, Licht ins Dunkle zu bringen. Fakt ist jedenfalls, daß Whiskey-Schmuggel betrieben wird. Erst vor kurzem ist leider eine örtliche Razzia fehlgeschlagen, da die Verbrecher früh genug von einem "Maulwurf" aus den Reihen der Polizei gewarnt wurden. Zudem wil Duncan gerne mehr über den damaligen Segelunfall, bei dem seine Eltern starben und er überlebte, erfahren. Seine Freunde, u. a. ein Profiler und eine Polizistin sowie Freddy und ihr Bruder machen sich an die Arbeit. Währenddessen geschieht unverhofft ein Mord an einem Brennerei-Mitarbeiter, den auch Pippa schon gut kennengelernt hat und es soll leider nicht der letzte bleiben.

Dieser Krimi um Pippa Bolle hat mir wieder sehr gut gefallen. Wie gehabt haben die beiden Autorinnen wieder ein Vorwort mit den beteiligten Personen eingerichtet. Dies ist wirklich sehr hiflreich und ein Muss, weil ich selbst einige Male nachschlagen mußte, um zu schauen, wer dies denn gleich noch einmal war. Die einzelnen Protagonisten sind wieder herrlich eigen und liebevoll skizziert. Die Beschreibung Kintyres, der Whiskey-Brennerei und allerlei Hintergrundwissen ist vortrefflich recherchiert worden und wird dem Leser auf äußerst unterhaltsame Weise nahegebracht. Dazu noch ein Mix aus skurillen Ideen und ein wunderbar logisches Ende vermischt mit einer angenehm unblutigen Kriminalhandlung, ich wüßte nicht, was man als Krimi-Leser noch mehr wolen sollte, daher bekommt dieses Buch volle verdiente 5 Punktzahl von mir.