Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

ein Buch wie gutes Zitroneneis

Die Königin der Orchard Street - Susan Jane Gilman

Die Königin der Orchard Street
von Susan Jane Gilman

Doch die kleine Malka, kämpft um ihr Leben und ihr Glück und Glück braucht sie, nachdem sie vom Fuhrwerk eines italienischen Eisverkäufers überfahren wird und ihr Mutter sie im Krankenhaus zurücklässt, unfähig sich weiter um das verkrüppelte Mädchen zu kümmern.
Voller Mitleid und wohl auch aus Schuldbewusstsein nimmt der italienische Eisfabrikant Dinello das Mädchen bei sich auf und bestimmt damit ihren weiten Lebensweg.
Meine Meinung:
Malka, das kleine jüdische Mädchen erzählt als reiche alte Frau aus ihrem Leben, schon lange heißt sie nicht mehr Malka sondern Lillian Maria Dunkle, ehemals Dinello, die Chefin über ein Eisimperium, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Bert Dunkle aufgebaut hat und diese Erzählungen klingen so wahr, als wäre es tatsächlich genauso passiert. Die Autorin Susan Jane Gilman, entführt ihre Leser in eine fremde Welt, eine Welt in der die verschiedenen Einwanderergruppen unter sich sind, in der zwei Blocks Entfernung so weit weg sind wie der Mond, sie erzählt vom Hunger und Leid von harter Arbeit und Erfolg vom Aufstieg und Niedergang einer besonderen Frau.
Die Protagonistin ist frech und egoistisch, sie ist hart gegen sich und skrupellos wenn es darum geht ihre Firma und ihre Familie zu schützen, sie ist durch und durch unsympathisch, bis man sich an ihr Schicksal erinnert und unweigerlich Verständnis für ihr Handeln entwickelt.
Wer einen Roman, süß wie Eiscreme erwartet, wird enttäuscht sein, nichts süßes oder niedliches ist an Lillan oder ihrer Geschichte und gerade das macht die Königin der Orchard Street so besonders und lesenswert.