Rezension

Man hätte mehr daraus machen können ...

Die Königin der Orchard Street - Susan Jane Gilman

Die Königin der Orchard Street
von Susan Jane Gilman

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext versprach eine interessante „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ – Geschichte, wie ich sie eigentlich sehr gerne lese. Aber irgendwie kam ich gleich von Anfang an nicht richtig in die Geschichte rein. Der Anfang erinnert natürlich an die Geschichte von Martha Stewart, die in den USA gerne als „Beste Hausfrau Amerikas“ bezeichnet wird. Auch sie stand wegen einer Finanzgeschichte vor Gericht stand. Ihr wurde allerdings Insider Trading vorgeworfen, während Malka, allias Lillian, sich wegen Steuerhinterziehung verantworten muss.

Der vorliegende Roman wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, mir wurde Malka jedoch von Seite zu Seite zunehmend unsympathischer. Sie ist besessen von der Rache an ihrer Ziehfamilie, den Dinellos, und wenn sie noch einmal „Verklagt mich doch!“ ausgerufen hätte, hätte ich abgebrochen.

Ungefähr ab der zweiten Hälfte wird das Buch jedoch emotionaler und ließ mich gerne weiterlesen. Der ewige Kampf ums Überleben im Konsumdschungel der Eiscremeindustrie wird flüssig erzählt. Viele der beschriebenen Marken waren mir ein Begriff und die Franchise Idee wurde interessant dargestellt. Der Schluss ist nicht schlecht, aber etwas überzogen. Alles in allem konnte das Buch bei mir aber leider nur im mittleren Bereich punkten.