Rezension

Eiscreme ist kein Eis, sondern gefrorene Creme

Die Königin der Orchard Street - Susan Jane Gilman

Die Königin der Orchard Street
von Susan Jane Gilman

Bewertet mit 4 Sternen

In „Die Königin der Orchard Street“ erzählt Susan Gilman die außergewöhnliche Geschichte eines jüdischen Mädchens, das mit seiner Familie Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika einwandert und zur Grande Dame eines Eiscreme-Imperiums wird.

Im ersten Teil des Buches wird die entbehrungsreiche und schwere Kindheit von Malka, die sich später Lillian nennt, beschrieben. Durch Papa Dinello lernt sie die Welt der Eiscreme kennen. Diesen Teil finde ich packend, informativ und unterhaltsam. Die Informationen über die Geschichte der Eiscreme wurden gut eingearbeitet. Man bekommt einen Einblick über das Leben am Anfang des 20. Jahrhunderts und die Auswirkungen des Krieges, auch auf das Eiscremegeschäft. In den weiteren Teilen geht es um den Aufbau ihres Eisimperiums, ihre Ehe mit Bert und die Zeit nach dessen Tod. Hier sind einzelne Passagen etwas langatmig. 
In der Erzählung gibt es teilweise unerwartete Zeitsprünge, die mich irritierten. Mir persönlich sind zu viele jiddische Vokabeln eingearbeitet. 
Die Autorin hat die Entwicklung und die Charakterzüge der Protagonistin gut beschrieben. Die Geschichte um den Aufbau des Eiscreme-Imperiums brauchte mir Unterhaltung und eine erweiterte Sicht zu Eiscreme. 

Eiscreme ist überhaupt kein Eis. Es heißt Eiscreme, weil es gefrorene Creme ist.