Rezension

Ein normales Leben oder Teil der High Society?

Das wilde Leben der Jessie Jefferson - Paige Toon

Das wilde Leben der Jessie Jefferson
von Paige Toon

Nach turbulenten Wochen in L.A. kehrt Jessie nach London zurück und nimmt damit erst einmal Abstand von Hollywood und Glamour, aber auch von ihren dort neu gewonnenen Freunden - allen voran ihrem neuen Schwarm Jack Mitchell. Als sie nach den Ferien in der Schule auf Tom trifft, zeigt sich allerdings, dass die Gefühle ihm gegenüber stärker geworden sind. Aber nicht nur in Liebesangelegenheiten steht Jessies Welt Kopf - ihre Tarnung gerät immer mehr ins Wanken. Wird sie mit der Aufmerksamkeit um ihre Person zurecht kommen?

Ohne viel Federlesen wird an die Geschichte des ersten Teils angeknüpft. Den zweiten Teil ohne Vorkenntnis des ersten Bands der Reihe ist also nicht möglich. Allerdings ist mir der Einstieg in das Buch sehr gut geglückt, vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass gewisse Handlungsstränge nochmals aufgegriffen werden.

Das Buch wird natürlich wieder aus Jessies Sicht geschildert. Das Innenleben eines pubertierenden Teenies ist natürlich nicht immer ganz nachvollziehbar, aber ich freue mich als Leserin immer sehr, wenn ich die Gedankengänge der Protagonisten nachvollziehen kann.

Jung und frech - das trifft den Kern des Buches recht gut. Die pubertierende Jessie setzt immer noch gerne ihren Kopf durch, erscheint mir allerdings tatsächlich reifer als in Teil 1 als sie noch gegen sämtliche Regeln, die ihr Stu auferlegt hatte, aufbegehrt und sie im Zweifelsfall geflissentlich gebrochen hat. Die Situation hat sich allerdings auch verändert: Die Presse rückt Jessie immer mehr auf die Pelle, ein zwangloses Zusammensein mit ihrer neuen Familie wird dadurch sehr erschwert. Aber auch die Tatsache, dass sie nun weiß, wer ihr Vater ist und dass sie ihn als solchen anerkennt, haben Jessie reifen lassen.

Natürlich ist eines der zentralen Themen das Liebesdebakel, in das sich Jessie - hin- und hergerissen zwischen Jack und Tom- manövriert. Aber auch die Entscheidung, wo und mit wem sie die nächste Zeit ihres Lebens verbringen möchte, wird in den Mittelpunkt gestellt.

Besonders gut hat mir wieder die Entwicklung und das Voranschreiten des Vater-Tochter-Beziehung zwischen Jessie und Johnny gefallen. Sie lernt durch ihn, dass sie Grenzen zu respektieren hat und er Verantwortung für eine  Teenager zu übernehmen. Die Szenen, die sich zwischen den beiden abgespielt haben, waren ein absolutes Highlight in meinen Augen.

Das Ende lässt natürlich einige Fragen offen und lässt mich als Leserin sehnsüchtig auf den letzten Teil warten.

Fazit: London oder L.A.? Ein normales Leben oder Teil der High Society? Findet es selbst heraus - es lohnt sich!