Rezension

Ein Ort voller Geborgenheit, eine Oase der Erholung

Golden Hill Kisses -

Golden Hill Kisses
von Nicole Böhm

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eher ruhige Lovestory kombiniert mit einem Setting, dem man sich nicht entziehen kann

„Der Ort wirkte friedvoll und still. Golden Hill hatte eine ganz besondere Ausstrahlung. Es kam mir vor, als würde die Welt außen vor bleiben und sich hier eine andere öffnen. Als würde die Zeit stillstehen, das Leben den Atem anhalten und gemeinsam mit den Menschen zur Ruhe kommen.“

Endlich ist es so weit: Es geht zurück nach Golden Hill! „Kisses“ ist der zweite Band der Trilogie und spielt offensichtlich in erster Linie in Boulder Creek und auf dieser ganz besonderen Ranch. Das bedeutet für uns Leser: Buch aufklappen und eine andere Welt betreten. Direkt nehmen einen die Atmosphäre und das Setting (wieder) gefangen, weshalb es sich beim Lesen wirklich anfühlt, als ob alle um einen herum verstummt und zur Ruhe kommt. Ein „Golden Hill“- Roman zu lesen ist Erholung pur und stellt jede Meditation in den Schatten.

Nachdem dies direkt geklärt ist, möchte ich nun etwas näher auf den Inhalt von diesem zweiten Band eingehen. Denn die Handlung beginnt tatsächlich nicht direkt auf Golden Hill, sondern in Denver – ein Jahr vorher. Eine junge Reporterin, die gerade den wohl wichtigsten Schritt ihrer Karriere geht. Ein gutmütiger Kerl mit gebrochenem Herzen, der kurz vor seiner nächsten Reise an einen Ort, wo Hilfe benötigt wird, steht. Ein Abend, eine Bar, ein One-Night-Stand. Es könnte alles so einfach sein, würde sich ihre gemeinsame Zeit nicht nach so viel mehr anfühlen. Es könnte alles so einfach sein, müssten die beiden nicht bald schon herausfinden, dass sie beruflich an gegensätzlichen Fronten kämpfen…

Und nun ist das alles ein Jahr her. Eigentlich sollten sie sich nie wieder begegnen, doch ausgerechnet im beschaulichen Boulder Creek passiert es. Unfreiwillig verbringen sie gemeinsam Zeit auf Golden Hill – und dabei wird immer klarer, dass nichts mehr ist, wie noch vor einem Jahr. Naja, also wenn man die Gefühle nicht mitrechnet, denn diese sind so stark wie eh und je…

Während Arizona von ihrem Chef eher zur Erholung auf Golden Hill verdonnert wurde, sucht Ajden bewusst Erholung auf der Ranch seines besten Freundes Parker. Denn eines haben sie gemeinsam: beide sind vollkommen am Ende ihrer Kräfte.

„Manchmal kommt man voran, und manchmal stagniert man. Einige Hürden sind schwieriger zu meistern als andere. Das ist okay, es ist nur wichtig, dass wir uns ihnen trotzdem stellen.“

Sie haben viel mit sich selbst auszumachen und wissen nicht so recht, in welche Richtung ihr nächster Schritt führen soll. Daher mögen zwar die Funken sprühen, aber beide brauchen Zeit. „Kisses“ entwickelt sich daher zu einer wunderbar entschleunigenden Slow-Burn-Romance.

„Wir waren uns nähergekommen, hatten uns wieder entfernt. Unsere Verbindung war wie das Branden des Meeres, vor und zurück, hin und her.“

Die Autorin gibt Entwicklungen die Zeit, welche sie brauchen, weshalb am Ende jede Handlung und jedes Gefühl vollkommen authentisch wirkt.

Der wunderschön bildliche Schreibstil sorgt ebenso wie die altbekannten Figuren, welche ich schon längst ins Herz geschlossen habe, dafür, dass keine Langatmigkeit entsteht. Sehr beeindruckt hat mich darüber hinaus Nicole Böhms Fingerspitzengefühl, wenn es darum geht, einen roten Faden durch die einzelnen Bände der Reihe zu weben. Dazu kommt, dass sie auch ihre Reihen miteinander verknüpft. Kenn ihr schon die „One Last“-Reihe? Wenn ja, dann freut euch auf ein wundervolles Wiedersehen mit all den liebgewonnen Figuren. Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, tja, dann werdet ihr sie spätestens nach diesem Buch ebenfalls lesen wollen ;)

Ich möchte an der Stelle noch darauf hinweisen, dass es ratsam ist, den ersten Band schon zu kennen, da der zweite den ein oder anderen Spoiler beinhaltet. Wir erfahren am Rande, wie Parker und Clays Geschichte sich weiter einwickelt – und „Kisses“ verbreitet zusätzlich richtig viel Vorfreude auf den dritten Band, den ich nun kaum erwarten kann.

Mein Fazit:

Ihr werdet an dieser Rezension bereits erkannt haben, dass mir die zweite Liebesgeschichte aus Golden Hill wirklich sehr gefallen hat. Ich habe es überaus genossen, Arizona und Ajden während ihrer Zeit auf der Ranch begleiten zu dürfen und war um ein weiteres Mal sehr angetan von Nicole Böhms Schreibstil, Worldbuilding und natürlich auch von den Figuren, die sie zum Leben erweckt. Dennoch muss ich gestehen, dass „Kisses“ mit dem ersten Band „Touches“ nicht ganz mithalten konnte. Das ist natürlich meine ganz persönliche, völlig subjektive Meinung, aber es ist eben mein Fazit zu dem Buch. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch voll und ganz weiterempfehlen. An alle, die Golden Hill noch kennen- und lieben lernen möchten. Und an all diejenigen, die Golden Hill schon kennen (und lieben) und sich eine zweite Reise dorthin nicht entgehen lassen sollten.