Rezension

Ein solider Einstieg in die Kriminalreihe um Johannes Thiebeck, die doch sehr komplex gehalten ist

Bullet Schach - Ben Bauhaus

Bullet Schach
von Ben Bauhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Ein interessanter Kriminalroman der doch so einiges zu bieten hat.
Gleich am Anfang lernt man die zentrale Person kennen. Johannes Thiebeck.
Er ist ehemaliger Kommissar , mit einer bewegenden Vergangenheit.
Er war mir auf Anhieb sympathisch.
Er ist ein netter Kerl, der sich aber auch gerne mal in einen Fall verbeißen kann. Dabei achtet er nicht immer auf Regeln, aber gerade das hat ihn noch authentischer gemacht.
Seine Leidenschaft für das Schachboxen hat mich fasziniert. Obwohl man doch recht gut Einblicke darin erhält, war es mir noch etwas zu wenig. Gern hätte man das Thema noch weiter erörtern können.
 Das Schachboxen spielt bei der zentralen Mordermittlung eine wichtige Rolle.
Als klar wird, das es der Täter auf  Menschen in seinem Umfeld abgesehen hat, wird er ins Boot geholt und ermittelt zusammen mit seinen Kollegen.
Die Ermittlungsarbeit hat mir wirklich sehrt gut gefallen. Sie war leicht verständlich und gut nachvollziehbar gestaltet.
Das Zusammrnspiel der Kommissare gestaltete sich reibungslos. Mir haben da jedoch etwas die Ecken und Kanten gefehlt. Denn im normalen Leben läuft auch nicht immer alles reibungslos.
Oftmals muss ich jedoch sagen, kam mir die Handlungsweise von Thiebeck etwas zu weich vor. Er war mir oft zu schnell im nachgeben. Da hätte mehr Biss nicht geschadet.
Der Verlauf jedoch gestaltete sich als recht wendungsreich.
Ich hab immer wieder gerätselt wer es sein kann. Ich kam jedoch absolut nicht darauf.
Mir war zwar schon klar mit was es zutun haben kann, aber ich kam einfach nicht weiter.
Der Autor hat es verstanden, mit einigen Überraschungen der Geschichte neue Richtungen zugeben, die mir doch recht gut gefallen haben.
Der Täter blieb dabei die ganze Zeit im Dunkeln.
Man erfährt auch immer mehr aus der Vergangenheit Thiebecks, was das Ganze noch echter gemacht hat.
Die Spannung war die ganze Zeit spürbar vorhanden .
Die Emotionen von Thiebeck waren für mich gut spürbar. Seine Verzweiflung, als auch seine Ängste konnte ich gut nachempfinden. Durch seine sehr bildhafte Schreibweise hat es der Autor geschafft, das ich mich in einem Kopfkino wiederfand.
Ich konnte die ganze Zeit wunderbar mit den Charakteren mitfiebern und mitzittern.
Das Ende wurde dann nochmal richtig spannend und adrenalingeladen.
Der Abschluss hat mir gut gefallen.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Johannes Thiebeck was ihm mehr Raum und Tiefe verschafft. Ich fand ihn sehr liebevoll ausgearbeitet und authentisch.
Auch die Nebencharaktere wurden gut dargestellt, über einige von Ihnen hätte ich jedoch gern mehr erfahren.Sie blieben größtenteils etwas blass.
Ihre Handlungen und Gedankengänge wurden jedoch stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die Abgründigkeit wurde in diesem Kriminalfall sehr gut deutlich gemacht.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Der Schreibstil des Autors ist fließend und leicht, aber auch mitreißend und bildgewaltig gestaltet.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.
Ich freue mich schon auf weitere Fälle von Johannes Thiebeck.

Fazit:
Ein solider Einstieg in die Kriminalreihe um Johannes Thiebeck, die doch sehr komplex gehalten ist.
Ein charismatischer Ermittler und eine faszinierende Grundidee machen neben der Ermittlungsarbeit dieses Buch aus.
Spannend und kaum aus der Hand zu legen.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten, weil mir einfach noch etwas Biss und Tiefe gefehlt haben.