Rezension

Ein wunderbarer Roman für Jugendliche und Erwachsene

Im dunklen Licht der Tage - Lydia Syson

Im dunklen Licht der Tage
von Lydia Syson

Meine Meinung:
Der spanische Bürgerkrieg von 1936-1939 ist mir nur noch sehr vage in Erinnerung, denn der zweite Weltkrieg nahm im Geschichtsunterricht einen größeren Stellenwert ein. Das Buch erzählt viel von diesem Krieg und das in realistischer und erschreckender Weise. Vieles ist mit heutigen Situationen, wie man sie in den Nachrichten täglich mitbekommt, vergleichbar und man fragt sich, ob die Menschen jemals aus Fehlern und der Vergangenheit lernen werden.
Felix erlebt diesen Krieg am eigenen Leib. Als sie nach Spanien geht, hat sie keinerlei Vorstellungen vom Krieg, denn sie ist auf der Suche nach ihrer großen Liebe. Nat, der für die internationalen Brigaden kämpft.
Doch auch George ist in Spanien, denn er sucht Felix. Für sich und Felix Familie.
Das Buch erzählt viel von dem spanischen Bürgerkrieg, von den Gräueltaten in dieser Zeit, wo ganze Dörfer dem Erdboden gleich gemacht worden sind, Hunger und Krankheit die Menschen schwächten und die Angst erneuter Angriffe, dass Leben beherrschte. Das Thema steht im Vordergrund, aber es hält noch den Platz bereit, für die Liebesgeschichte in diesen wirren Zeiten. Das sollte man sich schon bewusst machen, denn die Autorin schreibt ehrlich und realistisch. Sie packt den Bürgerkrieg nicht mit Samthandschuhen an. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, bei der ich oft einen großen Kloß im Hals hatte.
Die Liebe zwischen Felix und Nat ist eher eine Liebe ohne Worte. Man spürt die Gefühle zwischen den Beiden, die oft zwischen den Zeilen versteckt sind. Die Gedanken, die sie sich gegenseitig machen, erzählen viel. Sie passt sich der momentanen Situation an, erlebt Rückschläge, aber sie ist voller Hoffnung.
Hoffnung ist auf jeder Seite spürbar. Seien es Felix und Nat, George oder die Menschen, die in Spanien kämpfen und leben.
Alle geben die Hoffnung auf eine bessere Zeit nicht auf.

Das Buch wird jeweils aus der Sicht von Felix, Nat und George erzählt. So bekommt man einen umfassenden Blick auf die Situationen, denn während Nat kämpft ist George als Fahrer unterwegs und durch Felix Blick auf die Geschichte, sieht man, wie es in den Krankenhäusern zu ging. 

Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gepackt. Lydia Syson versteht es, die richtigen Worte zu finden, um das Buch lebendig werden zu lassen. Sie beschreibt Landschaften und Situationen so genau, dass sie einem vor dem inneren Auge erscheinen.

Ganz toll fand ich am Ende das Glossar. Bei einem Buch, welches auf historischen Ereignissen basiert, gehört das für mich dazu. Hier erfährt man chronologisch die Eckdaten zum spanischen Bürgerkrieg.

Fazit:

Eine Geschichte, die mich hat nachdenklich werden lassen. Sie vermittelt viel Wissenwertes über den spanischen Bürgerkrieg, schreckt nicht davor zurück, den Krieg in realistischer Weise zu erzählen und lässt dennoch Platz für einen ganz besondere Liebe.