Rezension

Junge Liebe im Spanischen Bürgerkrieg

Im dunklen Licht der Tage - Lydia Syson

Im dunklen Licht der Tage
von Lydia Syson

Bewertet mit 3.5 Sternen

London, 1936: Die junge Felicita, genannt Felix, gerät auf ihrem Heimweg in eine Demonstration von Kommunisten gegen den Aufmarsch von Faschisten. Ein junger Mann wird dabei verletzt und als Krankenschwester in der Ausbildung kümmert sich Felix um ihn. Nat Kaplan heißt er und sofort funkt es zwischen den Beiden. Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch: Nat will bald als Freiwilliger im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten kämpfen. Als Felix mit ihrem Bruder Neville und dessen Freund George nach Paris reisen, beschließt sie, zu fliehen und ebenfalls als Freiwillige nach Spanien zu gehen...

Der Spanische Bürgerkrieg, der im Geschichtsunterricht eher vernachlässigt wird, wird hier sehr gelungen beschrieben, ebenso, was der Krieg mit den Menschen macht, ist sehr überzeugend dargestellt. 

Was leider nicht so gelungen ist, meiner Meinung nach, ist das eigentliche Hauptthema, die Liebesgeschichte zwischen Felix und Nat. Irgendwie wirkt es für mich nicht überzeugend genug, dass man einem Mann, den man nur ein paar Mal gesehen hat und eigentlich überhaupt nicht kennt, gleich in einen Krieg folgt. Ebenso, dass man sich später wegen eines Ereignissen plötzlich umentscheidet, dann wieder doch nicht etc. . 

Vielleicht ist das das Problem der Zielgruppe, zu der ich nicht gehöre, dass ich diese Gedankengänge nicht nachvollziehen kann und dass mir diese ganze Liebessache doch sehr oberflächlich erscheint. 

Der Erzählstil ist sehr sachlich gehalten, dabei auch erstaunlich unaufgeregt, wenn man das Thema bedenkt. Leider lässt er den Leser nicht richtig an die Figuren heran, so dass man die Position des Zuschauers einnimmt und das Innere der Figuren nur ganz selten mal erahnen kann. Das hat mir leider nicht gefallen.

Ansonsten ist das Buch aber gut und angenehm zu lesen. Das Thema Spanischer Bürgerkrieg wurde gut dargestellt und die Liebegeschichte ist ingesamt ganz okay, wenn auch nun nicht weltbewegend. Ich empfehle eine Leseprobe durchzulesen, ob einem der Erzählstil passt und wenn man zur Zielgruppe gehört, ist bestimmt auch die Liebesgeschichte schön zu lesen. :-)

Kommentare

Anchesenamun kommentierte am 10. August 2014 um 21:31

 

Mich konnte die Beziehung zwischen Felix und Nat leider auch nicht mitreißen. Am sympathischsten war mir George. Die Kriegserlebnisse wiederum waren sehr beklemmend, auch ohne übertrieben blutige Details.