Rezension

Krieg und Liebe

Im dunklen Licht der Tage - Lydia Syson

Im dunklen Licht der Tage
von Lydia Syson

"Im dunklen Licht der Tage" erzählt die berührende und doch auch aufwühlende Geschichte von Felix und Nat, zwei jungen Leuten, die sich in ihrem jugendlichen Leichtsinn mitten in einen Krieg stürzen, deren Ausmaße sich beide nicht hätten vorstellen können. Inmitten dieses Grauen versuchen die beiden ihre Liebe zu finden.
Dabei stellt die Autorin das Szenario dieses Krieges sehr echt und bedrückend dar. Man mag kaum glauben, dass es diesen Schrecken einmal gab und sich junge Leute wirklich freiwillig dort hinein gestürzt haben, wie Felix und Nat.
Beide waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe gerne abwechselnd aus ihren Perspektiven gelesen. Doch wurde für mich schnell klar, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden keine sein wird, die mich vom Hocker reißt. Denn viel zu naiv, überstürzt und unbegründet kamen die ganze großen Gefühle bei den beiden auf. Sie treffen sich, verlieben sich und nach ein paar Stunden mit einander folgt Felix ihm schon hals über Kopf mitten in einen blutrünstigen Krieg hinein. Natürlich mag es solche Liebesgeschichten geben, die so plötzlich geschehen und alles in ihrem Umfeld mitreißen, diese hier war aber war jedoch für mich keine davon.
Aber das ist nicht einmal wirklich schlimm, denn für mich hat sich hier und im Verlauf der Geschichte gezeigt, dass sowohl Felix, als auch Nat noch viel zu jung und naiv sind, um wirklich zu verstehen, worin sie sich da hinein begeben. Felix ist so bemüht, auszubrechen und sieht in dem jungen Revolutionisten ihre Chance dazu.
Das hat die beiden für mich zwar zu keinen Charakteren gemacht, deren Stärke oder Entschlossenheit ich bewundere, jedoch haben sie dadurch sehr viel an Tiefe und Bedeutung gewonnen.
Einzig George, der mehr oder weniger dritte Protagonist der Geschichte war kein Charakter für mich. Viel zu unbedeutend und störend hat er sich immer wieder zwischen die Handlung geschlichen und meiner Meinung nach viel zu viel Erzählzeit in Anspruch genommen. Oftmals war ich sogar kurz davor, seine Abschnitte zu überspringen, weil sie die für mich spannende Haupthandlung einfach unterbrochen haben.

Alles in allem ist"Das dunkle Licht der Tage" ein aufwühlender und spannender Roman über den spanischen Bürgerkrieg, der die Geschichte zweier junger Leute erzählt, die sich in ihrem Eifer etwas zu bewegen überstürzt in einen Krieg hineinwagen, den sie nicht gewinnen konnten.