Rezension

Endlich wieder ein guter Lynley-Havers Krimi!

Nur eine böse Tat - Elizabeth George

Nur eine böse Tat
von Elizabeth George

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin ein Inspektor Lynley Fan der (fast) ersten Stunde ;). "Asche zu Asche" war der erste Krimi, der mir in die Hände gefallen war und danach, einmal infiziert, habe ich die Reihe von Anfang an gelesen und halte es mit jedem neuen Teil immernoch so. Leider stellten die letzten Bücher (letztendlich seit "Am Ende war die Tat") für mich nur noch Mittelmaß dar.

Doch das hat mit diesem Fall ein Ende!

Eigentlich sind es sogar zwei Fälle. Havers Nachbar Azhar zerbricht fast vor Sorge um seine Tochter. Seine Lebensgefährtin Angelina Upman hat die gemeinsame Tochter in einer Nacht-und-Nebel-Aktion bei Azhar abgeholt und ist mit ihr spurlos verschwunden. Da Azhar und Angelina nicht verheiratet waren und er auch nicht in der Geburtsurkunde seiner Tochter als Vater angegeben ist, hat er keine rechtliche Handhabe nach seiner Tochter suchen zu lassen. Hier kommt Barbara Havers ins Spiel. Sie war auch sehr eng mit Hadiyyah (Azhars Tochter) befreundet und kann ihren Nachbarn nicht tatenlos leiden sehen. Da sie über Scotland Yard nichts bewirken kann, hilft sie Azhar einen Privatdetektiv zu beauftragen. Doch die Wochen ziehen ohne Ergebnis ins Land.

Dann steht plötzlich Angelina mit einem neuen Freund vor der Tür und behauptet Azhar hätte Hadiyyah aus Italien, ihrer neuen Heimat, entführt! Dieses Mal setzt Barbara alles daran, dass auch von England aus polizeiliche Ermittlungen durchgeführt werden. DI Lynley wird nach Lucca als Verbindungsbeamter entsandt und heftet sich dort an die Fersen der Entführer.

Barbara ermittelt auf eigene Faust in London weiter und geht dabei Wege, die ihr sehr bald zum Verhängnis werden sollten.

Dann passiert in Italien ein weiteres Verbrechen...

Gut gefallen hat mir, dass speziell Inspektor Lynley sich wieder mehr mit Ermittlungsarbeit, als mit seinem Privatleben beschäftigt. Dennoch ist die eigentliche Hauptperson dieses Buches Barbara Havers. Man ist ihre Art die Dinge gegen alle Widerstände selbst in die Hand zu nehmen schon gewohnt, aber in diesem Fall schießt sie meiner Meinung nach etwas übers Ziel hinaus.

Dennoch ist das Buch mit seinen zwei Höhepunkten (die Entführung und das zweite Verbrechen in Italien) sehr spannend aufgebaut und es hat mir wieder richtig Spaß gemacht.