Rezension

Barbara Havers auf Abwegen

Nur eine böse Tat - Elizabeth George

Nur eine böse Tat
von Elizabeth George

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das letzte Buch der Serie um Inspector Lynley endete mit einem Cliffhanger: Barbara Havers Nachbar Taymullah Azhar wird wieder von seiner Frau Angelina verlassen, doch dieses Mal nimmt sie die Tochter Hadiyyah mit. Hier knüpft das neue nahtlos an: Barbara vermittelt ihm einen Privatdetektiv, doch leider findet dieser keine Spur. Einige Monate später ist Angelina mit ihrem neuen Partner wieder da - zornentbrannt: Hadiyyah wurde entführt, und sie verdächtigt Azhar. In Italien, wo sie gelebt haben, werden Ermittlungen aufgenommen, und Lynley wird als Verbindungsmann dorthin entsandt. In London kämpft Barbara darum, Azhars Unschuld zu beweisen. Dabei greift sie zu ungesetzlichen Mitteln und schaltet die Regenbogenpresse ein - ihre Stelle steht auf dem Spiel.

Neben der Suche nach Hadiyyah und den Ermittlungen nach dem Entführer ist noch ein Mord aufzuklären. Dennoch ist dieses Buch für einen Krimi "zahm", es fließt kein Blut. Die Spannung hält sich in Grenzen; für einen Thriller-Fan ist dieses Buch eher nicht geeignet. Für mich als Elizabeth George-Fan bietet es aber einiges: Neben der Krimihandlung verfolge ich immer mit großem Interesse die Irrungen und Wirrungen um die Hauptpersonen. Und hier tut sich viel: Nach dem Tod seiner Frau zeigt Lynley zum ersten Mal wieder ernsthaftes Interesse an einer Frau. Barbara gesteht sich ihre Gefühle für Taymullah immer noch nicht ein, doch ihre Handlungen sprechen für sich. Am Ende des Buches ist jedoch klar, dass es keine weiteren Begegnungen geben wird, und so wird der Weg frei für eine neue Beziehung. Es tritt auch gleich jemand auf, der Barbara zu schätzen weiß und attraktiv findet, was sie allerdings noch nicht wahrnehmen kann. Daher bin ich gespannt auf die Fortsetzung im nächsten Band!