Rezension

Enttäuschend

Still Missing - Kein Entkommen - Chevy Stevens

Still Missing - Kein Entkommen
von Chevy Stevens

Bewertet mit 2 Sternen

Annie O'Sullivan ist Maklerin und wird bei einer ihrer Hausbesichtigungen von einem gestörten Mann entführt und in einer isolierten Holzhütte gefangen gehalten, vergewaltigt und misshandelt. 

Damit beginnt das ganze Spektakel. 
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive Annies geschrieben, die bei ihren Therapiesitzungen ihrer Therapeutin von ihrer Gefangenschaft beim "Psycho", so nennt Annie ihren Peiniger, erzählt. 
Ich habe immer darauf gewartet mehr in die Psyche des Entführers tauchen zu können, um so seine Beweggründe für die Tat besser "nachvollziehen" zu können. Hier und da hat Stevens mal seine Vergangenheit angeschnitten aber wirklich schlau bin ich dadurch leider nicht geworden. 
Auch Annie als Figur wirkte mir viel zu trist. Sie ist die Protagonistin und deswegen sollten solche Figuren schon mehr Tiefe bekommen, damit der Leser sich mit dem Charakter identifizieren kann oder er ihm zumindest sympathisch wirkt. Ich hatte das Gefühl, nur an der Oberfläche von Annie zu kratzen und so war sie mir das ganze Buch über fremd.
Ich hatte immerhin noch die Hoffnung, dass das "Grand Final" nochmal alles umreißt - tat es ja auch... allerdings nicht im positiven Sinne! Der Schluss war mir einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Wer das Buch gelesen hat wird mir an der Stelle vielleicht zustimmen.
Alles in allem hat dieses Buch meine Leseflaute nur noch bestärkt, als mich von ihr zu befreien. 

Fazit: Ein Thriller sollte haarsträubend sein und in dem Leser ein Gefühl der Beklemmnis verursachen. Durch einen eher flachen Schreibstil, unausgereiften Charakteren und einem (jedenfalls für mich) nicht ganz nachvollziehbaren Ende, blieb dieses Gefühl bei mir als Thriller-Fan leider aus. Mit der durchaus guten Idee hätte Stevens einfach mehr machen können.