Rezension

Es lebe der Stereotyp!

Der Übergang - Justin Cronin

Der Übergang
von Justin Cronin

Bewertet mit 0.5 Sternen

Auf der Suche nach spannender Ablenkung schlenderte ich durch die Buchhandlung und hatte erst einen Krimi in der Hand.

Dann entdeckte ich in der "Mängelexemplarkiste" dieses dicke Buch zu einem unschlagbaren Preis.

 

Man ist es zeitweise aus diesem Genre gewohnt, dass die Geschichte erst (am Seitenumpfang gemessen) ab der ersten 150 Seiten spannend werden - und so biss ich mich durch den Anfang der Geschichte. Ich wollte dem Buch eine Chance geben und ging sorgsam und wohlwollend mit den ersten Kapiteln um - ich dachte, dass sich die Dynamik der Geschichte sicherlich noch entfalten würde - die trivialen Charakterhistorien abnehmen würden und nur dem Umfang geschuldet wäre, dass mich anfangs das Buch so sehr langweilte, dass ich oft damit ringen musste es nicht doch zuzuklppen und vielleicht zu verschenken.

 

Leider änderte sich dieser Eindruck in keinster Weise. Justin Cronin legt Wert auf jedes noch so kleine Detail seiner Charaktere - jede unwichtige, langatmige, und ach-so-dramatische Begebenheit aus der Vergangenheit wird aufgerollt und in eine plumpe pseudoemotionale Sprache verpackt, dass "quälen" der bessere Ausdruck für das Leseerlebnis ausdrücken würde, als "lesen".

Die Charaktere sind - mal wieder - bloß Stereotypen. Bei Cronins Detailfetisch hätten sie tiefer und ambivalenter gezeichnet sein können. Viele "Brüche" in den Figuren sind für mich nicht nachvollziehbar - wirken konstruiert.

Die Basis der Geschichte hätte durchaus Potenzial gehabt. Die Umsetzung gefiel mir allerdings in keinster Weise.

Ich musste leider leider nach zwei Dritteln des Buches abbrechen - ich hatte die Hoffnung verloren, dass es besser werden würde.

Kommentare

sonjaliest kommentierte am 09. April 2014 um 12:56

Ich habe durchgehalten, sehe es aber auch als zäh.an.