Rezension

SEEHR langatmig, aber absolut neuartig

Der Übergang - Justin Cronin

Der Übergang
von Justin Cronin

Bewertet mit 4 Sternen

Das Mädchen Amy ist gerade einmal sechs Jahre alt, als es von zwei FBI -Agenten entführt und auf ein geheimes medizinisches Versuchsgelände verschleppt wird. Man hat lange nach Amy gesucht: der optimalen Versuchsperson für ein mysteriöses Experiment, das nichts Geringeres zum Ziel hat, als Menschen unsterblich zu machen. Doch dann geht irgendetwas schief – völlig schief. Von einem Tag auf den anderen rast die Welt dem Untergang entgegen. Und nur eine kann die Menschheit vielleicht noch retten: Amy Harper Bellafonte.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist sehr sehr sehr lang :D Also erstmal ist zu sagen, dass das Cover täuscht. Ich hatte befürchtet, dass die Geschichte extrem gruselig und blutig wird, ich muss aber sagen, dass ich schon Schlimmeres gelesen habe (Zum Beispiel die Ashes Reihe). Im Vergleich ist diese Reihe bisher nicht so blutig - auch wenn andauernd Menschen sterben.

Zur Geschichte: Die Story ist einfach extrem lang und extrem komplex. Bis zum Ende hab ich soooo vieles einfach nicht verstanden und auch nach diesem ersten Band sind viele Fragen noch offen. Ich habe zwar vieles verstanden, was mir am Anfang so gar nicht klar war, aber ich bin sehr gespannt, ob im zweiten Teil noch ein paar mehr Fragen beantwortet werden. 

Negativ finde ich, dass die Geschichte sich sehr in die Länge zieht. Insbesondere die Zeit in der Kolonie fand ich teilweise UNGLAUBLICH öde. Die vielen Charaktere, die dort leben, sind eigentlich für den Verlauf der Geschichte nicht so wichtig und viele bleiben blass und oberflächlich. Man kann kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen und deshalb habe ich in dem Part viel quer gelesen. Später entsteht dann ein kleines Grüppchen mit dem wir auf Reisen gehen und ich muss sagen, dass Amy, Peter, Lish, Maus, Sara, Hollis, Caleb und Michael (und auch spätere Charaktere, die dazu kommen) mir richtig ans Herz gewachsen sind. Endlich kann man in der Geschichte mitfiebern, man ist emotional an die Charaktere gebunden und fühlt sich involviert. Das war zu Beginn mit Amy und Wolgast auch schon so, aber dann gabs den großen Schnitt zur Kolonie und ich fand, dass da einiges hätte gekürzt werden können. Dann wäre das Buch auch nicht so unendlich dick geworden. Der Autor ist sehr detailverliebt und schmückt vieles aus und ein paar Kürzungen hätten dem Buch definitiv gut getan. 
Was man aber sehr positiv hervorheben muss, ist die Idee des Buches. Es erinnert mich teilweise zwar wirklich an Ashes, dennoch ist die Geschichte auf ihre Art und Weise einzigartig. Hier wurde eine sehr komplexe Welt geschaffen und der Virus ist alles andere als einfach zu verstehen. Das ist aus diesem Grund kein Buch, was man mal eben so liest, weil man bei den vielen Charaktere und Sichtweisen wirklich klar kommen muss und sich immer wieder einzelne Sachen ins Gedächtnis rufen muss. Mir hat das aber besonders gut gefallen und gerade die oben genannten Personen machen das Buch am Ende einfach zu was Besonderem. Ich freue mich auf den zweiten Band :)

Fazit: 
Eine neuartige und einzigartige Idee, die aber extrem komplex ist und teilweise auch sehr schwer zu verstehen ist. Der Autor ist sehr detailverliebt. Ein paar Kürzungen, insbesondere was die Zeit in der Kolonie angeht, hätten dem Buch nicht geschadet. Erst später fühlt sich der Leser mit den Charakteren verbunden und fühlt sich emotional involviert. Ab da wird das Buch großartig. Ich freu mich auf den nächsten Band und gebe diesem aufgrund der Langatmigkeit "nur" 4 Sterne!