Rezension

Es war einmal

Spielmannsbraut -

Spielmannsbraut
von Anne Danck

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Prinzessin Mirelle hat es satt im goldenen Käfig gehalten zu werden und nicht mal halb so viele Rechte zu haben wie ihre Brüder. Und das nur, weil sie ein Mädchen ist. Kein Wunder also, dass sie sich kleine Freiheiten raubt, wo sie nur kann. Und dazu gehören auch nächtliche Badeausflüge. Als ihr Vater davon erfährt, ist ihr Schicksal besiegelt und sie soll verheiratet werden, bevor dieser Skandal die Runde macht. Mirelle wehrt sich mit Spott gegen ihre Verehrer. Sogar gegen den attraktiven König des Nachbarlandes, der ganz seltsame Gefühle in ihr auslöst. Zur Strafe wird sie an den erstbesten Bettler verheiratet und muss fortan ein Leben in Armut führen. Aber das heißt nicht, dass Mirelle sich kampflos ergibt. Auch nicht, wenn ihr neuer Ehemann ganz anders ist, als zuerst gedacht.

Meinung: „Spielmannsbraut“ ist eine Neuauflage des bekannten Märchens „König Drosselbart“, welches zu meinen Lieblingsmärchen gehört. Während die Prinzessin im Original jedoch einfach nur hochnäsig und zickig daherkommt, kann man Mirelle die ganze Zeit über verstehen. Sie möchte einfach frei sein und sich keinem Mann unterordnen müssen. Denn dies musste sie bereits ihr ganzes Leben bei ihrem Vater ertragen. Außerdem ist klar, dass sie ihre Verehrer nur ihrer Schönheit wegen wollen. Kein Wunder also, dass sie mit allen Mitteln versucht eben nicht verheiratet zu werden. Und diese Mittel sind Spott und Höhne.
Mirelle hat mir sehr gut gefallen. Sie ist durchsetzungsstark, eigenwillig und selbstbewusst. Sie will sich nicht in ihr Schicksal fügen und setzt alles daran, dieses zu ändern. Außerdem wird nach und nach klar, dass sie, obwohl sie eine Prinzessin ist, absolut keine schöne Kindheit hatte.
Der einzige Mann, der sie jemals wirklich interessiert hat, ist der attraktive Jannes, dem sie zufällig auf einem ihrer Ausflüge begegnet und der natürlich jemand ganz anderes ist.
Und dann wäre da natürlich noch der Spielmann, den sie heiraten muss. Joakim hat es sich zur Aufgabe gemacht, die buchmäßige und manipulative Prinzessin umzuerziehen, merkt jedoch im Laufe des Buches, dass mehr hinter ihrer Fassade steckt. Die verbalen Schlagabtausche zwischen den beiden haben mir gut gefallen, ebenso wie die Anziehung und die vorsichtige Annäherung zwischen den beiden.
Ohnehin ist Joakim ein toller Charakter, der durch seine Hilfsbereitschaft und seinen Humor auffällt.
Die Geschichte ist natürlich nicht neu, hält aber einige Überraschungen bereit und kann sehr gut unterhalten.
Wer, wie ich, Märchen aller Art und ihre Neuerzählungen liebt, wird hier sicher seine Freude haben.

Fazit: Gut gemachte Neuauflage von „König Drosselbart“. Sehr zu empfehlen.