Rezension

Fantastisch, humorvoll, mitreißend...

Die gestohlene Zeit - Heike Eva Schmidt

Die gestohlene Zeit
von Heike Eva Schmidt

1987: Emma nimmt als Betreuerin an einer Kursfahrt teil, wo sie zusammen mit einer Gymnasium-Klasse und einigen Lehrern eine Bergwanderung unternimmt. Während der Wanderung fällt ihr Udo unangenehm auf, er lässt sich nichts sagen und ist auch Emma gegenüber alles andere als höflich. Durch eine seltsame Beobachtung entfernt sich Emma zusammen mit Udo und dessen Freund Frank zu weit von der Gruppe. Was sich als fataler Fehler herausstellt. Die drei erschrecken einen Zwerg, der daraufhin einen Ring fallen lässt den Emma an sich nimmt. Der Ring strahlt eine seltsame Macht aus und Udo ist so geblendet von ihm, dass er Emma überwältigt, den Ring an sich nimmt und sie allein im Wald zurück lässt. Als Emma wieder aufwacht ist sie orientierungslos und findet sich plötzlich in einem Rosengarten wieder. Eh sie sich versieht wird sie von ein paar Zwergen in einen Berg geschleppt. Der Zwergenkönig Laurin erkennt in Emma das Mädchen wieder, dass er früher einmal geliebt hat und will sie daher zur Frau nehmen. Das kann Emma nicht hinnehmen und zusammen mit dem anderen menschlichen Gefangenen Jonathan heckt sie einen Plan aus um die Zwerge zu überlisten und plant ihre Flucht. Die beiden schaffen es zu fliehen, doch während Emma glaubte ein paar Tage in der Gefangenschaft der Zwerge verbracht zu haben, sind in ihrer Welt 27 Jahre vergangen.

Schreibstil: Das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen, denn der Schreibstil der Autorin ist überwiegend einfach gehalten. Geschrieben ist das Buch vorwiegend aus Sicht von Emma, mit vereinzelten Kapiteln aus Sicht von anderen Personen.

Fazit: Willkommen in einer fantastischen Geschichte mit einem Mix aus "Der Herr der Ringe" und "Der Tag des Falken". Natürlich basiert das Buch jetzt nicht gänzlich auf den von mir angegebenen Buch/Film, es beinhaltet lediglich gewisse Ähnlichkeiten. Die Autorin hat dennoch eine eigenständige Geschichte geschaffen die mich mitreißen konnte. 

Ich mochte Emma sofort. Sie lässt sich nicht leicht einschüchtern und versucht ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Sie glänzt jetzt nicht als super starke Heldin, muss sie aber auch nicht. Wenn es wirklich brenzlich wird, dann kann sie sich immer noch auf ihren Kopf verlassen. Jonathan hat mich wirklich sehr oft zum schmunzeln gebracht, mit seiner Art und Ausdrucksweise. Seine Gefühle für Emma hab ich ihm voll und ganz abgenommen, auch wenn es bei ihm Liebe auf den ersten Blick war. Jonathan und Emma sind in meinen Augen ein perfektes Team, was unglaublich gut harmoniert.  

Die Nebencharaktere waren gut ausgebaut, besonders Lilly mit ihrer quirligen Art brachte etwas frischen Wind in die Seiten. Sie und Herr Spindler sind leider die einzigen Nebencharaktere die es geschafft haben meine Sympathie zu gewinnen. Leider hat Emmas beste Freundin Caro dies nicht geschafft. Was vielleicht daran lang, dass sie nur kurz zu Beginn und zum Ende präsent war, was jetzt nicht heißen soll das sie mir gänzlich unsympathisch ist. Das haben andere geschafft wie Udo und Frank, dazu muss ich wohl nicht viel sagen.

Ich kann diese Geschichte jedem ans Herz legen, der sich jetzt angesprochen fühlt. Die Autorin hat eine tolle humorvolle Geschichte geschrieben, die mich sehr gut unterhalten hat.