Rezension

Mitreißende Geschichte aus Realität und Fantasy

Die gestohlene Zeit - Heike Eva Schmidt

Die gestohlene Zeit
von Heike Eva Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Emma begleitet in ihrer praktischen Ausbildung zur Lehrerin eine Gruppe von Schülern in die Dolomiten. Als sie einen Ring findet, kommt es zu Auseinandersetzungen mit zwei Schülern und ehe sich Emma versieht, befindet sie sich im Reich des Zwergenkönig Laurin. Doch nicht nur sie ist gefangene, sondern auch Jonathan, der Küchenjunge. Dieser hilft ihr vor Laurin zu fliegen, der sich in den Kopf gesetzt hat, Emma zu seiner Frau zu machen, da er sie mit seiner großen Liebe verwechselt. Emma und Jonathan wollen Laurins Ring zurückholen, um damit ihre Freiheit zu erkaufen. Doch ihre Flucht löst etwas aus, mit dem sie nie gerechnet haben. Denn nicht nur ein schwerer Fluch trifft sie, sondern auch die Tatsache, dass sich scheinbar alles verändert hat.

Meine Meinung:
Wow, was ein Buch. Als ich den Inhalt las, war ich nicht wirklich überzeugt, dass mich das Buch ansprechen würde. Zwerge .. nichts, was mich begeistert. Zuviel Fantasy. Dachte ich. Doch ich wurde schnell eines besseren belehrt. Denn nicht nur, dass ich mal wieder dem tollen Humor der Autorin unterlag, nein sie überzeugte mich auch, dass etwas, dass nach Fantasy klingt so echt wirken kann, dass man es für Realität annehmen würde, würde es einem passieren.

Die Geschichte in diesem Buch, die Legende, die Wahrheit wird, der Ausflug ins Reich der Zwerge, der glücklicherweise nicht allzulang dauert und somit gar nicht so viel Fantasy birgt, die Rückkehr in die Realität, in der dann doch alles anders ist. Die Suche nach dem Ring und was sie mit sich bringt und die Erkenntnis, dass es schwer ist, an alles zu denken. Der Fluch, der über allem lastet und zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt, das alles machte das Buch zu einem wirklichen Page-Turner und ehe man sich versah, waren schon alle Seiten gelesen, ohne dass es auch nur an irgend einer Stelle langweilig geworden wäre.

Die Protagonisten, Emma und Jonathan, aber auch Lilly und Caro waren so vielschichtig, so sympathische Figuren, dass sie einem sofort gefielen und es Spaß machte, seine Zeit mit ihnen zu verbringen. Dabei brachte jeder seine Eigenarten mit sich, die so authentisch und so liebenswert waren, dass man sie gar nicht mehr als Romanfiguren wahr nahm, sondern sie sehr realistisch wirkten. Man wurde einfach Teil der Geschichte und fieberte mit ihnen.

Der Autorin gelang es ja bereits, mich mit Purpurmond zu begeistern. Und wer dies ebenso wie ich mochte, dem wird auch dies Buch hier zu 100% gefallen, auch wenn er mit Zwergen (wie ich) vielleicht normalerweise überhaupt nichts anfangen kann. Ich kann also nur empfehlen, es zu versuchen. Allem voran wegen dem tollen Humor der Autorin, der auch hier wieder dezent, aber absolut treffend zum Einsatz kam. Ich habe mal ein Beispiel mitgebracht. Emmas Gedanken bei der anstehenden Vermählung mit dem Zwergenkönig:

"Und jetzt? Drohte die Zwangsehe mit einem Zwerg, der mir gerade bis über den Bauchnabel reichte, zum Davonlaufen aussah und roch wie ein Zwiebelmettbrötchen, das ein Teilnehmer der Tour de France zudem noch zwei Stunden lang unter den Arm geklemmt mit sich herumgetragen hatte."

Ich hätte noch viele andere Stellen nehmen können, doch ich denke, das solltet Ihr selbst entdecken!

Fazit:
Eine mitreißende Geschichte aus Fantasy und Realität, gespickt mit viel Humor, Zeitwechsel und noch anderen Überraschungen machen dieses Buch zu einem wahren Pageturner, das ich jedem (auch Menschen, die nichts mit Zwergen anfangen können) nur wärmstens empfehlen kann!