Rezension

hohes Tempo, sympathische Charaktere und spannende Handlung, definitiv lesenswert

Die gestohlene Zeit - Heike Eva Schmidt

Die gestohlene Zeit
von Heike Eva Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Auf einer Bergwanderung im Jahr 1987 findet Emma einen geheimnisvollen Ring, nichtsahnend, dass dieser dem sagenhaften Zwergenkönig Laurin gehört. Zwei Mitreisende nehmen ihr den Schmuck ab und türmen, doch auf einmal taucht eine Horde Zwerge auf, die Emma in Laurins unterirdisches Reich verschleppen. Dort trifft sie Jonathan, ebenfalls ein Gefangener des Königs. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht, aber Laurin belegt sie mit einem grausamen Fluch. Zurück in der Oberwelt stellt Emma schockiert fest, dass inzwischen fast 30 Jahre vergangen sind. Um den Fluch zu lösen, müssen sie und Jonathan den Ring wiederfinden - aber wie sollen sie die beiden Diebe nach all den Jahren ausfindig machen? (Quelle: Knaur TB)

Meine Meinung:

Emma möchte gerne Lehrerin werden. Während ihres Studiums begleitet sie eine Klasse auf deren Klassenfahrt in die Berge. Während einer Wanderung findet Emma einen goldenen Ring. Dieser Ring ist irgendwie merkwürdig, ruft er doch eine gewisse Macht in ihr hervor. Doch Emma hat nicht lange etwas von diesem Ring, denn zwei der Schüler überwältigen Emma und machen sich mit dem Ring davon. Emma aber wird ohnmächtig und als sie wieder erwacht sind um die herum Zwerge, die sie für Similde, die Liebe ihres Königs Laurin, halten. Kurzerhand nehmen sie Emma mit zu ihrem König. Dort lernt sie Jonathan kennen, der bereits schon länger als Koch dort gefangen gehalten wird. Kurz vor der geplanten Hochzeit mit Laurin gelingt es Jonathan und Emma die Zwerge außer Gefecht zu setzen, bis zu diesem Zeitpunkt war jeder Versuch vergebens, und sie können fliehen. Jedoch nicht ohne vorher von Laurin verflucht zu werden. Doch damit nicht genug, an der Oberfläche stellt Emma fest das nicht nur 3 Tage vergangen sind sondern 30 Jahre. Werden sich Emma und Jonathan in dieser neuen Zeit zurecht finden? Und können sie Laurin den Ring zurück bringen und somit den Fluch brechen?

Der Fantasyroman „Die gestohlene Zeit“ stammt aus der Feder der bekannten Autorin Heike Eva Schmidt. Nach „Schlehenherz“ war dies nun bereits mein zweiter Roman der Autorin und auch dieses Mal konnte sie mich begeistern.

Die ausgewählten Charaktere sind alle samt wirklich gelungen.

Emma, die Protagonistin, ist Studentin und möchte mal Lehrerin werden. Außerdem kann sie super gut backen, ihr Traum ist es vielleicht mal ein eigenes Café zu eröffnen wo sie ihre Spezialitäten anbieten kann. Emmas beste Freundin ist Caro. Die beiden sind zusammen aufgewachsen. Ich empfand Emma als eine sehr starke und mutige Frau, die allerdings manchmal ein wenig länger brauchte um etwas zu verstehen.

Jonathan ist ein richtiger Gentleman. Er wurde vor 200 Jahren zu den Zwergen verschleppt und seitdem ist er ihr Koch. Jonathan hat eine recht altmodische Art an sich. Als er und Emma fliehen können landen beide im Jahr 2014. Und erstaunlicherweise hat Jonathan weniger Probleme sich anzupassen als Emma.

Caro ist Emmas beste Freundin und war mir richtig sympathisch. Die beiden Frauen halten zusammen, egal was kommt.

Auch die Nebenfiguren haben mir richtig gut gefallen. Egal ob man nun Laurin und sein Zwergenvolk nimmt oder auch Uwe und Frank, die beiden Schüler der Klasse, die Emma begleitet, jeder wirkt glaubhaft und hat seinen festen Platz in der Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und wunderbar lesbar. Bildhaft beschreibt Heike Eva Schmidt die Szenen aber es sind niemals zu viele Details, so dass man als Leser sich auch ein eigenes Bild im Kopf formen kann.

Geschildert wird das Geschehen zum einen aus der Sicht von Emma in der Ich-Perspektive. Es kommen aber auch Laurin und andere Beteiligte zu Wort, wofür die Autorin den personalen Erzähler verwendet hat.

Die Handlung selber ist magisch und Heike Eva Schmidt versteht es eine alte Sage perfekt mit der Realität zu vermischen. Die Liebesgeschichte zwischen Emma und Jonathan passt perfekt ins Geschehen. Sie ist romantisch und einfach schön. Das Tempo der Geschichte ist hoch gehalten und es gibt keinerlei Langeweile, denn immer wieder tauchen Überraschungen auf, die die Spannungskurve nach oben treiben.

Das Ende gefiel mir persönlich sehr gut. Es mag zwar ein wenig vorhersehbar sein aber mich hat es nicht gestört, eher das Gegenteil war der Fall.

Fazit:

„Die gestohlene Zeit“ von Heike Eva Schmidt ist ein wunderbarer und unterhaltsamer Fantasyroman, der perfekt eine alte Sage mit der Realität verknüpft. Das hohe Erzähltempo, die sympathischen Charaktere und eine spannende Handlung haben mich entführt und verzaubert. Ein Roman, der definitiv lesenswert ist!