Rezension

Feuer & Glas - Der Pakt

Feuer und Glas - Der Pakt - Brigitte Riebe

Feuer und Glas - Der Pakt
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 3 Sternen

Venedig, eine Stadt, die irgendwie immer wieder gern in aktuellen phantastischen Büchern als Schauplatz der Handlung gewählt wird, ist in diesem Buch auf jeden Fall richtig klasse dargestellt, da man sich direkt in das noch recht mittelalterliche Venedig zurückversetzt fühlt. Nicht nur, dass man die Atmosphäre dieser Kanalstadt spüren kann, ihre positiven und auch negativen Seiten, sondern vor allen Dingen auch einfach die Besonderheit, die von ihr für viele Menschen ausgeht, spürt man direkt.

Abgesehen von dem Schauplatz Venedig, klang die Geschichte für mich auch sofort sehr interessant und ich war auch ehrlich gespannt, was mich erwarten würde und im ersten Augenblick wurde ich auch nicht wirklich enttäuscht. Milla wirkte sofort sehr sympathisch auf mich, auch wenn ich sie trotzdem extrem naiv fand, was aber vielleicht auch bei Mädchen dieser Zeit öfters normal war. Im Lauf der Geschichte hat sich meine Meinung dann aber doch noch ein ganzes Stück gewandelt. Millas Verhalten wurde nämlich einfach immer seltsamer und ich glaube, dass ich in keinem Buch auch nur irgendeinen Charakter so oft aus unangenehmen, peinlichen, schwierigen oder anderen Situationen weglaufen sehen, wie Milla. Das fand ich einfach extrem überzogen und ein wenig affig und hat mir Milla immer weniger glaubwürdig gemacht. Und nicht nur Millas Verhalten, auch das ihrer Familie, sowie aller Männer in diesem Roman war oftmals doch sehr eigenartig. Irgendwie hatte sie für mich nämlich nichts besondere und trotzdem sind alle Männer hinter ihr her und vor allen Dingen, auch wie die Familie miteinander umgeht, war für mich wenig überzeugend, hatte man das Gefühl, da redet eigentlich niemand mit dem anderen mal über etwas Wichtiges, sondern nur über Belanglosigkeiten.

Davon abgesehen, war die Geschichte aber eindeutig sehr schön gestaltet und die Atmosphäre Venedigs passte einfach perfekt zu den ganzen Intrigen und Machenschaften, die innerhalb der Handlung von unterschiedlichsten Seiten gesponnen werden. Und auch, wenn es für mich als Leser sehr leicht zu erkennen war, wer denn jetzt zu den »Bösen« gehörte, auch wenn Milla dafür doch eindeutig extrem lang gebraucht hat und ehrlich den Wald oft vor lauter Bäumen nicht zu sehen schien. Für mich ein wenig verwunderlich, aber vielleicht merkt man diesem Roman den Jugendbuchcharakter einfach stärker an.

Da das Buch den Eindruck auf mich erweckt hat, dass es noch weitere Bände geben wird, hoffe ich, dass die Idee mit den Feuer- und Wasserleuten noch ein wenig ausgebaut wird, da ich die Idee dahinter richtig gut fand, aber mir alles ein klein wenig zu wenig erläutert wurde und zu sehr nebenher lief, als das es für mich so wirklich gut gepasst hätte und mir alles in diesem Zusammenhang klar geworden wäre. Von daher hoffe ich einfach, dass es da noch ein wenig mehr Detail zu geben wird, die dann auch vielleicht verständlicher sind und das ganze klarer machen.

Neben Millas Verhalten hat mich noch am meisten das Ende gestört, da nach dem langen Vorlauf, eigentlich der Showdown in zwei drei Seiten abgehandelt war und das fand ich ehrlich gesagt, einfach nur schlecht. Es ging dann alles zu schnell und das war einfach so schade, da man aus dem Ansatz der Geschichte so viel hätte machen können.

An sich aber ein schönes Buch zum Träumen, auch wenn Milla und das Ende doch ein wenig sehr seltsam sind.