Rezension

Flop!

Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Mara Andeck

Wen küss ich und wenn ja, wie viele?
von Mara Andeck

Bewertet mit 1.5 Sternen

“Wen küss ich und wenn ja, wie viele?” ist für mich die bislang größte Enttäuschung des Jahres, denn selten habe ich ein Buch so oft genervt aus den Händen gelegt und mich so wenig mit den Charakteren anfreunden können. Da ich bereits einige Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, war ich mir eigentlich sicher, dass dieses Werk meinen Geschmack treffen könnte, aber dies war leider nicht so. “Wen küss ich und wenn ja, wie viele?” ist der Auftakt einer Reihe.

An sich ist es ja immer ganz schön, wenn ein Buch als Tagebuch geschrieben ist. So lernt man den Protagonisten immer recht schnell und vor allem gut kennen, dazu sämtliche Gedanken und Gefühle, die einen entweder berühren oder zum Nachdenken anregen. Ich habe dies nun nicht unbedingt in diesem Buch erwartet, allerdings auch nicht das, was ich bei “Wen küss ich und wenn ja, wie viele” vorfinden musste. Lilia ist so dermaßen unreif und unsympathisch, sodass es mir sehr schwer fiel, die Geschichte überhaupt zu lesen. Die Geschichte beginnt an ihrem 16. Geburtstag und sie findet absolut nichts positives an diesem Tag. Die erhoffte Party fand nicht statt und ihre Freunde hatten ebenfalls keine Zeit. Also macht sie das, was sie anscheinend am besten kann: Schmollen und nörgeln. Keine Eigenschaften, die ich bei einem Charakter favorisiere.

Auch sonst hat mir der Schreibstil von Mara Andeck nicht wirklich gefallen. Das Tagebuch liest sich stellenweise sehr abgehakt, sodass die Geschichte alles andere als flüssig zu lesen war. Dazu sind die Gedanken oftmals wirr und unreif, oftmals hatte ich dabei das Gefühl, dass Lilia gar keine 16, sondern erst 10 Jahre alt geworden ist. Selbst ihre fünfjährige Schwester schien manchmal reifer als Lilia zu sein.
Interessanter sind dagegen die Emails von Lilias besten Freund Tom. Diese schreibt er an seinen Freund Felix, wo er meistens darüber berichtet, was er von Lilia hält. Während er sich in sie verliebt hat, schwärmt sie lieber für einen anderen, der absolut nicht zu ihr passt. Dabei zeigt sich auch mal wieder ihre Unreife, wenn man betrachtet, wie Lilia sich im Umgang mit Jungs verhält. Tim wirkte dagegen deutlich reifer und auch seine Emails wirkten sehr vernünftig.

Ich hätte dieses Buch wirklich gerne gemocht, schon alleine, weil ich die Idee, das menschliche Verhalten mit dem Biologieunterricht zu verbinden, sehr interessant fand, doch leider hat mir die Umsetzung und die Charaktere absolut nicht gefallen. Potential war sicherlich massenhaft vorhanden, nur leider wurde dieses meiner Meinung nach überhaupt nicht genutzt, sodass das Buch von Seite zu Seite mehr für mich zur Qual wurde.

Die Covergestaltung ist ganz nett, da sie vor allem gut zur Geschichte und zum empfohlenen Alter passt. Die Lippenstiftabdrücke heben sich noch einmal deutlich vom Rest ab, da diese glänzen. Dazu gibt es in diesem Buch jede Menge Zeichnungen, die zu den jeweiligen Momenten gut passen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut. Schade, dass dies beim Buch selbst nicht genauso war.

“Wen küss ich und wenn ja, wie viele?” konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen, was zum Großteil an der Protagonistin lag, die immer wieder dafür gesorgt hat, dass ich das Buch genervt zur Seite legen musste. Wäre Lilia ein bisschen reifer und sympathischer gewesen und hätte mich der Schreibstil ein bisschen mehr überzeugen können, wäre die Geschichte sicherlich nicht schlecht gewesen, aber so war ich ehrlich gesagt froh, als ich das Buch endlich beenden konnte. Das Buch kann ich daher nicht weiterempfehlen.