Rezension

Frankreich Krimi von Format

Dreimal schwarzer Kater - Philippe Georget

Dreimal schwarzer Kater
von Philippe Georget

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inspecteur Gilles Sebag liebt Kaffee, seine Frau Claire und den Sommer im Roussillon, solange ihn die Arbeit verschont. Was in einem Krimi naturgemäß nicht lange der Fall ist. In Argeles sur Mer wird eine Tote aufgefunden, außerdem verschwindet eine junge Frau. Ist es ein Zufall, dass beide Frauen aus den Niederlanden stammen? Und wie passen diese Puzzleteilchen zu dem Abtauchen eines Taxifahrers in Perpignan? Gar nicht, denkt Giles zunächst. Überdies macht ihm seine Frau Sorgen. Es scheint, sie hätte sich einen neuen Mann geangelt. Hat er Claire vernachlässigt, soll er über einen kleinen Seitensprung großzügig hinwegsehen oder seiner Angetrauten eine Szene machen? Gilles gerät mächtig ins Schwitzen. Woran auch ein karrieregeiler Kollege aus Paris Schuld trägt. Es dauert eine ganze Weile, bis Gilles versteht im Mittelpunkt eines perfiden Spiels zu stehen, dessen Opfer in einem Versteck um sein Überleben zittert.

An „Dreimal Schwarzer Kater“ ist alles solide. Die Sprache ist gut abgehangen. Gilles Sebag ist ein durchaus interessanter Ermittler mit Beziehungsproblemen, alle Menschen in diesem Buch wirken lebensecht. Die Konstruktion ist kein großer Wurf, aber mit Abstrichen gelungen, denn das Ende läuft relativ brav und vorhersehbar aus. So richtig aus den Socken gehauen hat mich der Roman zwar nicht. Aber Langeweile kam auch selten auf. Dazu ist das Buch einfach zu-ich schrieb es schon- solide gemacht. Der Autor versteht sein Handwerk, baut geschickt südfranzösischen Handlungsorte ein, in denen man gerne Urlaub machen würde. Nur fehlt es am besonderen Kick, einem Dreh, der diesen Krimi aus der Erscheinungsflut von Spannungsliteratur heraushebt. So bleibt ein etwas fader Geschmack ordentliche Durchschnittsware gelesen zu haben.