Rezension

Die Katz´ hat Hunger

Dreimal schwarzer Kater - Philippe Georget

Dreimal schwarzer Kater
von Philippe Georget

 

Kommissar Gilles Sebag lebt mit seiner Familie ein zufriedenes Leben in Perpignan. Er steckt  bereits so lange in seinem Beruf, dass für ihn die Familie Priorität hat, seine Arbeit erst an zweiter Stelle rangiert. Desillusioniert sträubt er sich, sich allzu sehr in einen Fall zu vertiefen. Doch diesmal wird er vom Täter direkt zum „Duell“ aufgefordert und er bietet all seine Erfahrung und sein Können auf, um die Entführung einer jungen Touristin aus den Niederlanden aufzuklären.

 

Dabei entspricht das Tempo des Krimis dem ruhigen, nachdenklichen Charakter Sebags: eher langsam und mit Bedacht  entwickelt sich das Geschehen und steigert sich schließlich mit Gilles hartnäckigem Engagement. Ebenso baut Schriftsteller Georget die Spannung auf, es beginnt sehr dramatisch mit dem Fund einer Leiche, flacht wieder ab und steigert sich dann erneut kontinuierlich bis zum Schluss.

 

Der Autor führt in einem ruhigen, sehr angenehmen Erzählton durch die Geschehnisse.

In mehreren parallelen Erzählsträngen schildert er unterschiedliche Verbrechen, zunächst scheinbar ohne Zusammenhang. Der Leser wird mit den Ängsten und Hoffnungen des Entführungsopfers konfrontiert, aber auch mit den Gedanken und Intentionen des Täters.

Gemeinsam mit dem sympathischen Inspecteur nimmt der Leser an dessen (wie es scheint) harmonischem Privatleben teil, leidet mit ihm am Auf und Ab seiner Gefühle, während er an der Treue seiner Frau zweifelt. Ein glaubwürdiger Protagonist, der sich keinen Illusionen  hingibt, aber aus seiner Lebenserfahrung heraus wohlüberlegt handelt.

 

Wie nebenbei lernen wir einen Teil des Departements Roussillon kennen. Durch Sebags Augen erleben wir die Landschaft in der flirrenden Sommerhitze und die französisch-katalonisch durchmischte Bevölkerung mit ihren Eigenheiten. Mit dem  Inspecteur und seinen Kollegen fahren wir kreuz und quer durch Perpignan und Umgebung, auf der Suche nach Zusammenhängen zwischen den einzelnen Verbrechen und dem Täter und erleben dabei einige Überraschungen.

 

Sebags Gegenspieler liefert ihm ein spannendes „Spiel“; es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

Bis zum Schluss bleibt der Ausgang ungewiss: wer wird gewinnen?

Es ist wie im tatsächlichen Leben: nicht alles kann man aufklären, so manche Motive und Hintergründe bleiben (vielleicht für immer) verborgen. Ein weiterer Pluspunkt für diesen Roman.