Rezension

Gilles Sebags erster Fall

Dreimal schwarzer Kater - Philippe Georget

Dreimal schwarzer Kater
von Philippe Georget

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mitten in der ärgsten Sommerhitze, während alle auf Urlaub fahren, muss sich Gilles Sebag mit einer weiblichen Leiche, einem verschwundenen Taxifahrer und einer entführten Frau beschäftigen. Dann meldet ein Wichtigtuer den Diebstahl seines Wagens.

Sebag geht den Fällen akribisch nach und findet vorerst keine Anhaltspunkte. Als bekannt wird, dass sowohl die Tote als auch die Entführte aus Holland stammen, wird ihm ein karrieregeiler Polizist aus Paris zur Seite gestellt, da internationale Verwicklungen befürchtet werden.

Während Gilles mit seinen Ermittlungen nur schleppend weiter kommt, muss er sich noch mit seiner Familie herumschlagen. Tochter und Sohn verbringen die langen Ferien bei und mit Freunden. Eigentlich könnte er mit seiner Frau Claire die traute Zweisamkeit genießen, wenn, ja wenn sich da nicht der leise Argwohn einnisten würde, dass Claire ich betrügen könnte.

Die beruflichen Herausforderungen scheinen ein Klacks, gegenüber den privaten zu sein. Wir erleben einen zweifelnden Polizisten, der zeitweise mit sich, seinem Beruf und seiner Umwelt hadert. Ein zutiefst menschlich gezeichneter Ermittler, der auch ein weiche Seite hat.

Für diejenigen Krimifans, die die etwas moderaten Mordfälle lieben, ein Einstieg in eine neue unterhaltsame Krimiserie. Weniger ist oft mehr – mir hat der erste Fall mit Gilles Sebag gut gefallen.

Der Autor schreibt recht flüssig und anschaulich. Die Kriminalfälle werden sauber gelöst, die Konflikte zwischen den einzelnen Einheiten der Exekutive, die in anderen französischen Krimis stark hervorgehoben werden, sind hier nur angedeutet.