Rezension

Freundschaft und andere Gefahren

Wo ist Jay - Astrid Korten

Wo ist Jay
von Astrid Korten

Ich freute mich sehr als ich erfuhr das ich dieses Buch als Leseexemplar erhalten würde. Die Meinungen waren positiv, das Cover gefiel mir und auch die Kurzbeschreibung wusste zu überzeugen. Ich war gespannt was mich erwartete.
Immer mehr stark zugerichtete Frauen werden in Aachen gefunden. Doch sie haben eines gemeinsam, sie sehen Jay verdammt ähnlich. Zufall oder ein Zeichen? Denn Jay ist verschwunden bzw. gegangen. Doch so richtig wahr möchte das keiner haben. Jeder aus dem Freundeskreis reagiert ähnlich, nur Mia sieht es anders. Sie glaubt nicht das Jay einfach ihre Familie verlassen hätte. Doch was tun? Mia begibt sich auf eine Reise durch ihren Freundeskreis und lernt ihn dadurch besser kennen als sie es je für möglich gehalten hat. 
Die Charaktere im Buch gefielen mir eigentlich sehr gut. Sie waren verschieden wie es in Freundeskreisen eben üblich ist. Denn es gibt immer jemand den man mehr und jemand den man weniger leiden kann. Frau Korten brachte das Thema Freundschaft dabei sehr in die Neuzeit, denn wahre Freundschaft ist heute ein seltenes Gut. Neid, Eifersucht, Gier und Misstrauen sind mittlerweile die Pfeiler von so manchen Freundeskreis, dies zeigt sich hervorragend im Buch.
Mia war an manchen Stellen des Buches eine schwierige Person. Zum einen verstand man sie, das sie ihre Freundin finden möchte, zum anderen schüttelte man den Kopf da sie eindeutig zu weit dafür ging. Stellenweise war sie mir sogar nervig weil sie fast wahnhaft war und man den Namen Jay einfach zu oft gehört hat. 
Das Thema Freundschaft wird in diesem Buch mal von einer ganz anderen Seite gesehen. Es wird nicht die heile Welt gezeigt sondern die tiefen Abgründe dahinter. Man wird förmlich dazu angeregt den eigenen Freundeskreis mal zu hinterleuchten und zu erfahren wie die Leute in Wirklichkeit über einen denken.
Leider hat die Autorin wieder ein paar Probleme mit Zeitangaben und Rechtschreibfehlern. Denn wann Jay nun wirklich verschwand wechselt dauerhaft, was zum Teil auch zur Geschichte gehört, nach kurzer Zeit aber etwas durcheinander gerät. Oftmals hatte ich im Buch das die Schreibweise von Sätzen nicht stimmte, mal wurde etwas doppelt hintereinander geschrieben oder es gab fehlende Buchstaben. Ich bekam gerade zum Ende das Gefühl das hier überhaupt kein Lektorat drüber gesehen hat, da eine so hohe Zahl an Fehlern kaum übersehen werden kann. 
Das nächste was mich sehr ärgerte, war das Cover, das mir von weiten ausgesprochen gut gefiel aber von Nahen zu einem einzigen Pixelhaufen wurde. Teilweise sieht man die Spuren des Druckers. Was mir jedoch am meisten auffiel war das man auf Grund der schlechten Druckqualität nicht mal den Namen des Verlages ordentlich lesen konnte. 
Das Ende kam für mich auch viel abrupt bzw. der Teil an dem es richtig spannend wurde. Gerne hätte ich mehr erfahren. Natürlich macht an sich so mehr Gedanken über das Buch, aber gerade an so manchen Stellen wären mir ein Antworten doch lieber gewesen. Gerade ein Abschnitt wie "ein Jahr danach" hätte mir da sehr gut gefallen.
Die Geschichte ist spannend, das Cover schick und doch haben wir Ecken und Kanten ohne Ende. Ich hätte mir gewünscht das man mit mehr Leidenschaft an das Buch heran geht. Viele Fehler und ein verpixeltes Cover, ich glaube nicht das ein fertiges Buch so etwas haben sollte.