Rezension

Gute Idee mit leider nicht ganz so gelungener Umsetzung

Verpissimo! Ein Sommer in Italien - Anna Gold

Verpissimo! Ein Sommer in Italien
von Anna Gold

Bewertet mit 2 Sternen

„Verpissimo!“ von Anna Gold erzählt die Geschichte von Dana, die kurzerhand mit ihrer besten Freundin Mel nach Italien auswandern möchte, um dort eine Frühstückspension zu eröffnen. Dana ist mit ihrem derzeitigen Leben ganz und gar unzufrieden. Sie arbeitet in einer hessischen Behörde, hat einen Freund dessen Mutter sie nicht zu mögen scheint und ist auch sonst momentan nicht sehr glücklich. Als sie dann auch noch eine Abmahnung von ihrer Chefin bekommt, steht für Dana fest, dass sich etwas ändern muss. Als sie im Fernsehen eine Reportage über Auswanderer in Italien sieht, beschließt sie kurzerhand mit ihrer Freundin Mel nach Italien auszuwandern. Als sie Mel von ihrer Idee überzeugt hat, kündigen beide ihre Jobs und einer Ausreise steht nichts mehr im Wege.  Mel hat mit Hilfe eines Kredites ein Haus gekauft, in dem die neue Frühstückspension untergebracht werden soll. Doch bereits bei ihrer Ankunft in Italien stellen die beiden fest, dass das Haus nicht unbewohnt ist.

Inhalt:

Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, gefällt mir. Zwei Auswanderinnen, die in Italien ein neues und vor allem glücklicheres Leben beginnen wollen.  Als sie dort ankommen, passieren allerlei unvorhergesehene Dinge, die die beiden vor große Herausforderungen stellen. So oder so ähnlich hatte ich mir das Buch vorgestellt. Und wenn man es genau betrachtet, dann dreht sich der Inhalt auch darum. Nur leider nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Handlung ist sehr klischeebehaftet. Bei ein oder zwei Klischees, von mir aus auch noch ein paar mehr, hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Dieses Buch allerdings bedient ein Klischee nach dem nächsten. Man hat das Gefühl, dass hier bewusst Lacher provoziert werden sollen. Die Idee an sich, finde ich nicht schlecht, allerdings wirkt alles sehr aufgesetzt. Es zieht sich alles sehr in die Länge und gewisse Dinge wiederholen sich immer wieder. Man hat das Gefühl, die Geschichte steht still und man tritt immer wieder auf der Stelle. Außerdem ist alles etwas wirr und man kann der Handlung teilweise nur schwer folgen, da vieles hintereinander und scheinbar ohne Grund passiert. Insgesamt entspricht der Inhalt leider keinem lockeren Frauenroman, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.

Schreibstil:

Der Schreibstil des Buches hingegen, hat mir ganz gut gefallen. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Hätte mich der Inhalt irgendwann nicht angefangen zu langweilen, wäre ich mit diesem Buch sicherlich schnell durch gewesen, denn das Buch liest sich sehr angenehm. Ich mag den Schreibstil der Autorin, der auch das ein oder andere Selbstgespräch von Dana mit ihrem schlechten Gewissen beinhaltet. Was ich ebenfalls gut finde, ist, dass der ein oder andere italienische Satz in die Kommunikation einfließt, allerdings sollte man dann vielleicht in einer Fußnote oder ähnlichem kurz erläutern, was dieser Satz bedeutet. Da ich leider kein einziges Wort Italienisch verstehe, sind diese Sätze für mich unverstanden geblieben. Was ich ebenfalls nicht so gut finde, ist, dass die Italiener, wenn Dana sie nicht versteht, immer „Ba ba ba“ sagen. Anfangs fand ich dies noch lustig, noch irgendwann fing es mich an zu nerven, denn ich wollte schon gerne wissen, was die Italiener so von sich gegeben haben.

Charaktere:

Auch die Charaktere des Buches haben mich leider etwas enttäuscht. Man hat das Gefühl, dass die beiden Frauen überhaupt nicht erwachsen sind, sondern noch mitten in der Pubertät stecken. Manches Verhalten konnte ich zumindest am Rande noch nachvollziehen, doch irgendwann fand ich die beiden nur noch naiv, egoistisch und vor allem sehr nah am Wasser gebaut. Ich glaube mit den Tränen, die in diesem Buch vergossen wurden, könnte man einen ganzen Pool füllen. Die Protagonisten fangen bei jeder Kleinigkeit an zu weinen und suhlen sich im Selbstmitleid, dies fand ich irgendwann wirklich anstrengend.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches finde ich gelungen. Ich finde es passt sehr gut zum Genre. Ich finde die bunte Farbgestaltung und auch die Abbildung der beiden Frauen auf dem Roller sehr gelungen. Ich finde das Cover weckt Interesse und lädt dazu ein, sich näher mit dem Buch zu beschäftigen.  Ich zumindest bin über das Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Auch den Klappentext finde ich sehr gelungen. Er fasst die Geschehnisse bis zu einem bestimmten Punkt im Buch sehr gut zusammen, ohne dabei zu viel über das Buch zu verraten. Ich finde auch, dass der Klappentext die richtigen Erwartungen beim potentiellen Leser weckt, nur an der Umsetzung hapert es dann ein wenig.

Fazit:

Insgesamt hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen. Ich finde die beiden Charaktere zu naiv, die Handlung etwas zu gestellt und auch zu klischeebehaftet. Ich finde die Idee, die hinter diesem Buch steckt gut, nur die Umsetzung gefällt mir eben nicht so gut. Was ich allerdings positiv hervorheben möchte, ist der Schreibstil, denn der hat mir wirklich gut gefallen. Leider kann ich dieses Buch nicht wirklich weiterempfehlen, wobei es sicherlich auf dem ein oder anderen Gefallen mag. Es trifft nur einfach meinen Geschmack und meine Erwartungen nicht.