Rezension

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gute Idee, nicht gut umgesetzt

Kein Sterbensort - Clare Donoghue

Kein Sterbensort
von Clare Donoghue

Bewertet mit 2 Sternen

Clare Donoghue – Kein Sterbensort

Detective Sergeant Jane Bennett hat einen achtjährigen Sohn der an Autismus leidet. Seit sie an dem Fall ihres verschwundenen Ex-Kollegen Mark arbeitet, hat sie kaum noch Zeit für Peter, ihren Sohn, der immer mehr Zeit bei seiner Großmutter verbringt. Doch sie hat es ihrer Freundin Sue versprochen: Sie wird Mark finden. Bei der Suche nach ihm findet sie allerdings etwas anderes: ein Grab. Später wird klar, hier hat jemand eine Frau bei lebendigem Leib eingesperrt und ein Luftschlauch sowie eine installierte Kamera weisen daraufhin, dass der Täter der jungen Frau bei Sterben zugeschaut hat. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden, doch es gibt auch noch Parallelen zu einem sechs Jahre alten Fall. Als die Ermittler auf ein weiteres Grab stoßen, scheint nichts mehr so zu sein, wie vermutet.

Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar, über das ich mich sehr gefreut habe. Natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung nicht.

„Kein Sterbensort“ von Clare Donoghue ist der erste Thriller den ich von der Autorin gelesen habe und wird wahrscheinlich auch mein letzter sein.
Die Grundidee finde ich gut, ein vermisster Ex-Polizist, eine sympathische aber leicht überforderte Ermittlerin mit Ecken und Kanten, dazu noch private Probleme mit einem autistischen Kind und den Eltern; ein Chef, der ebenfalls nicht mit sich im Reinen ist, nette Kollegen, ein spektakulärer Fund: nämlich eine Leiche in einem Grab, das auf mehr hoffen lässt. All das hätte Potenzial zu einem guten Thriller.
Leider kam ich erst mal kaum in die Geschichte rein, da ich stellenweise das Gefühl hatte, das mir Wissen aus dem Vorfall fehlt, denn hier hat sich die Story immer wieder auf einen Bruder vom direkten Vorgesetzten bezogen, Detective Inspector Lockyer, der in irgendeine Mordserie (?) verwickelt war und nun ebenfalls neben der Spur ist. Dazu hätte ich gern ein bisschen mehr Hintergrundinfos zu der alleinerziehenden Jane gehabt, und das was ich erfahren hab, hat sich ständig wiederholt.
Auch im Bezug auf einen Schlaganfall oder einer TIA wurde hier nicht besonders gut recherchiert, was ich sehr bedauerlich finde.
Die Story selbst wirkte interessant, hatte ein paar unvorhergesehene Wendungen, hielt Überraschungen und einige faszinierende Charaktere bereit, aber für mich persönlich fehlte der Thrill und auch der Schwung in der Story, denn die plätscherte nur lauwarm vor sich hin.
Wirklich sehr sehr schade, ich hatte mir nach der Leseprobe deutlich mehr erhofft. Aber hier schien der Funke einfach nicht überzuspringen, was ja durchaus mal passieren kann.
Auch die Charaktere blieben blass, ich bekam nicht so den richtigen Zugang zu ihnen auch wenn ich den Gerichtsmediziner Dave ganz sympathisch finde.
Irgendwie hätten dem Thriller meiner Meinung nach ein paar mehr Seiten gut getan, etwas mehr Spannung wäre toll gewesen und wenn die Charaktere etwas mehr Tiefe und lebendiger gewesen wären, wäre es sicherlich ein ganz tolles Buch gewesen.
Für mich hat es leider überhaupt  nicht gereicht und es tut mir leid, keine bessere Rezension schreiben zu können.
Aber ich muss auch betonen, dass die Handlungsorte insbesondere die Beschreibungen des Grabes sehr detailliert waren, und ich die Beklemmung spüren konnte. Auch die Vernehmung vom Verdächtigen hatte kurzzeitig an Fahrt aufgenommen.

Das Cover ist ein Blickfang und gefällt mir gut, auch wenn ich keinen direkten Zusammenhang zum Inhalt des Buches sehe.

Fazit: Ich denke, wer den ersten Teil kennt, wird an diesem Buch seine Freude haben, mir fehlte einfach der gewisse Funke.

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 2,5 Sterne.