Rezension

Ich bete dafür, dass diese deutsche Dystopie gedruckt wird... eine grandiose, realistische Welt mit tollen Protagonisten und einer spannenden Geschichte!

Vollkommen - Patricia Rabs

Vollkommen
von Patricia Rabs

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hoffe ihr habt euch den Trailer zu Vollkommen angeschaut?! Ansonsten holt es schnell nach, denn er fängt perfekt die Stimmung des Buches ein und erklärt viel besser den Inhalt des Buches als der Klappentext! Sollte euch der Trailer gefallen, wird es das Buch wahrscheinlich auch.
Wenn ich von einer deutschen Dystopie höre, werde ich immer ganz hibbelig. Meine Hoffnung ist immer etwas tolles zu entdecken, mit einer spannenden Idee die vielleicht auch von Deutschland inspiriert wurde.
In Patricia Rabs Dystopie geht es um Teresa, genauer gesagt Tess. Sie liebt in einer Welt in der sich alles um die Blutspende fürs Pharmagon dreht. Diese darf nur von geeigneten Spendern zwischen 17 und 25 Jahren abgegeben werden. Da der Spender für seine regelmäßige Blutspende ordentlich Geld bekommt, ruht die Hoffnung ganzer Familien auf den Kindern. Denn ohne dieses Geld können viele sich eine Wohnung in der "Mitte" nicht leisten und müssen am "Rand" wohnen.
Tess wohnt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in der "Mitte", doch leider ist das für sie unvorstellbare geschehen: Sie ist für die Spende nicht geeignet! Mit Hilfe eines anstrengenden Jobs der Mutter und der Nachhilfe am Rand durch Tess kann die kleine Familie sich bisher ihr Leben in der Mitte gerade so eben noch finanzieren.
Als eines der Nachhilfekinder von Tess die Nachricht bekommt das es für die Spende zugelassen wird, ist die Aufregung jedoch groß. Denn eigentlich ist es unüblich das ein Kind vom Rand Spenden darf, da dort nur Erwachsene ohne Spendenmöglichkeit leben und dies auch immer weiter vererbt wird. Für Lukas ist es also eine Chance seine Familie aus dem Slum zu befreien und in die Mitte zu ziehen. Als dieser nun Tess bittet ihn zu seiner ersten Spende zum Pharmagon zu begleiten, bricht diese ihr Versprechen gegenüber ihrer Mutter, niemals wieder das Gebäude des Pharmagon zu betreten. Was Tess dadurch auslöst hat sie niemals erwartet und eine spannende Jagd nach der Wahrheit beginnt...
Ich bin bis heute begeistert von der Idee die hinter Vollkommen steckt. Denn schon heute erfährt man von der Knappheit von Blutspenden, dass man gegen Geld in Krankenhäusern Blutspenden kann, dem Organhandel und der Kluft zwischen Arm und Reich. Genau diese Gedankengänge wurden teilweise verändert aber zu einem beunruhigenden Weltaufbau weitergeführt. Den Grund für die Blutspenden möchte ich hier noch nicht verraten, aber auch dieses ist für mich sehr erschreckend aber mit wahrem Kern gewesen.
Passend zu dieser unheimlichen, realen Welt waren für mich die Protagonisten auch sehr spannend. Denn während des Buches haben sich diese weiterentwickelt und manche Beweggründe ergaben sich auch erst im Laufe der Geschichte, sodass es einige Überraschungen gab!
Ich freue mich nun schon auf den zweiten Teil der Dystopie und hoffe, dass Vollkommen viele Leser findet, sodass Carlsen sich überlegt das eBook auch in gedruckter Form auf den Markt zu bringen. In meinem Bücherregal wäre es nämlich äußerst willkommen!