Rezension

Interessante Story, allerdings mit weniger Spannung als gewohnt

Kaltblütige Lügen -

Kaltblütige Lügen
von Karen Rose

Bewertet mit 4 Sternen

"Kaltblütige Lügen" ist der vierte Thriller, den ich von Karen Rose gelesen habe und auch dieser neue Reihenauftakt in San Diego hat mir gut gefallen. Das Cover ist eher schlicht und wenig besonders, was mich bei Thrillern nicht weiter stört, außerdem konzentriert es sich dadurch auf das Hauptmerkmal des Falls: Ein paar Handschellen und die Farbe Pink. Der Schreibstil ist wie gewohnt bildhaft und angenehm zu lesen.
Die Protagonistin Kit McKittrick war mir direkt sympathisch. Bereits im Prolog erfährt man vom einschneidenden Erlebnis aus ihrer Vergangenheit, was sich als ihr Motiv für die Arbeit als Detective der Mordkommission herausstellt. Sie ist dadurch sehr ehrgeizig in der Lösung des neuen Falls. Aus diesem Grund hat der Psychologe Dr. Sam Reeves sie ausgesucht und ihr anonym einen Hinweis gegeben, was ihn selbst verdächtig erscheinen lässt. Er muss sich dem Zwiespalt stellen, dass einer seiner Patienten ein schweres Verbrechen begangen zu haben scheint, er aber aufgrund seiner Schweigepflicht diesem gegenüber ohne handfeste Beweise Nichts weitergeben darf. Sam ist einfühlsam, hilfsbereit und warmherzig, aber auch er hat sein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.
Leider hatte dieser Thriller meiner Meinung nach etwas weniger Spannung und Action als andere Bücher der Autorin. Der Fall war jedoch trotzdem sehr interessant und so wurde der Lesefluss dadurch nicht gemindert.
Allerdings war es dieses mal auch nicht wirklich einer ihrer Romantic-Suspence-Romane, da es in diesem Teil (noch) zu keiner Liebesbeziehung zwischen den Protagonisten kommt. Es ist jedoch eine deutliche Spannung zwischen den beiden zu bemerken. Da sich im 2. Teil der San Diego-Reihe wieder ihre Wege kreuzen, bin ich sehr gespannt wie ihre Beziehung sich weiterentwickelt. Mich selbst hat der fehlende Romance-Teil in diesem Thriller jedoch nicht wirklich gestört. Eine übereilte Beziehung hätte nicht zu Kits verschlossenem und misstrauischem Charakter gepasst. Sie braucht lange um Vertrauen aufzubauen, aber dafür sind die Menschen, die sie in ihr Herz lässt umso liebenswerter, wie ihre Adoptiveltern und Pflegegeschwister. Besonders die kleine Rita ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich würde mich daher sehr freuen, auch noch mehr von Kits Familie im nächsten Teil zu lesen.
Insgesamt hat mir dieser Thriller ganz gut gefallen, es ist jedoch meiner Meinung nach nicht der beste der Autorin.