Rezension

Irgendwie durchgeknallt, aber gut

Liebe kann man nicht googeln - Julia K. Stein

Liebe kann man nicht googeln
von Julia K. Stein

Bewertet mit 4 Sternen

Aus, vorbei. Mit 33 Jahren ist Lena Singlefrau und das nach einer elf Jahre anhaltenden Beziehung mit Karsten.
Sie liebt ihren Job als Journalistin des Frauenmagazins „Grace“, doch so richtig ernst scheint sie ihren Beruf nicht zu nehmen, oder doch? Ihr neuestes Hobby: Lena eröffnet einen Blog, eine Art Tagebuch. Und genauso ist dieser Roman aufgezogen.
Datum, Uhrzeit, Blogeintrag und das oft mehrere am Tag. So manches Mal habe ich mich beim Lesen gefragt, wie Lena das beruflich alles unter einen Hut bringt! Hinzu kommen noch finanzielle Probleme, ein Junggesellinnen-Abschiedsausflug nach Sylt, ein Vater, der ihre finanzielle Hilfe braucht, frisch von seiner Frau getrennt. Auf Sylt lernt Lena ihren absoluten Traummann kennen, Björn. Was sie erst später erfahren wird, Björn ist der Sohn des künftigen Besitzers der Frauenzeitschrift. „Grace“.
„Willkommen auf Lenas Blog“, so beginnt das Buch. Nun, ich würde sagen, willkommen zu einem Buch, deren Inhalt auf den ersten Blick durchgeknallt erscheint, mich zeitweise richtig ratlos machte, ob ich weiterlese oder nicht.
Eine in Panik geratene Dreiunddreißigjährige, Kurzschlußhandlungen vorhersehbar, internetsüchtig, okay, mag sein, aber meiner Meinung nach sehr überzogen dargestellt.
Das wirklich Gute an diesem Buch ist sein Cover, zeitgemäß, herzig, passend. Andererseits gehe ich davon aus, dass die Autorin mit ihrer Geschichte ganz bewusst so auf den Putz haut! Ist es nicht irgendwie so wie im Inhalt beschrieben? Vielleicht hätte sie Lena etwas verjüngen sollen. Dann wäre das alles etwas glaubhafter herübergekommen.
So lässt mich die Geschichte zwiespältig zurück, auch wenn es etliche Stellen gab, die mich zum Schmunzeln brachten.
Hat es wirklich nur an der lahmen, langweiligen Beziehung zu Karsten gelegen, dass Lena jetzt total ausflippt?
Fazit:
Die Idee zu diesem Roman finde ich gut, ebenso das Cover. Aber nach genauen Überlegungen frage ich mich, was will die Autorin uns mit der Geschichte sagen?!
Lest selbst, bildet euch ein Urteil, auch wenn nicht alles Rosarot geschildert ist.
Es steckt doch eine ganze Menge Wahrheit zwischen den Buchdeckeln bzw. Zeilen!