Rezension

Katalanische Frauenpower in jeder Generation!

Die Frauen von La Principal - Lluís Llach

Die Frauen von La Principal
von Lluís Llach

Wow! Was will man mehr von einem Roman oder einem Fast-Krimi. Hier wird einem alles geboten! „Die Frauen von La Principal“ von Lluís Llach ist definitiv eine Empfehlung wert, im Original bereits 2014 erschienen und auch in Spanien ein großer Erfolg. Dieser Roman eines katalanischen Musikers der während der Franco-Diktatur im Pariser Exil lebte, lässt uns an der Geschichte des Weinguts La Principal teilhaben über drei Generationen von starken Frauen. Die erste Maria, die auch „die Alte“, genannt wird, übernimmt das Weingut von ihrem Vater bereits 1893. Dann folgt deren Tochter, die auch Maria hieß und das Ruder in den stürmischen Zeiten um 1933 übernahm und schlussendlich deren Tochter, die noch 2001 als 60jährige das Weingut leitet. Aber das ist bei weitem nicht alles, im Zentrum steht eigentlich nicht die historische Geschichte des Weinguts sondern ein Mordfall der 1936 in dem Ort des Weingutes geschah. Diese Kombination macht diesen Roman sehr kurzweilig trotz seiner Länge von 318 Seiten (1. Auflage).
Sprachlich auch sehr schön zu lesen, man merkt den Musiker im Autor an der einen und anderen Stelle. Auch ein großes Lob an die Übersetzung von Petra Zickmann. Ein Zitat, welches mich schmunzeln lies war folgendes: "So sind die Reichen nun mal, erst kümmern sie sich um die Kiste mit dem Geld, dann um die Kiste für die Leiche" und etwas weiter im Text heiß es: „Bei uns [das Militär] ist es immer der größte Haudegen, der das Kommando führt, bei ihnen [der Kirche] ist es der Schlauste und Tückischste. Wir werden auf das Töten des Körpers gedrillt und sie auf das Töten der Seele. Was weitaus schwieriger ist.“
Das einzige was zum Anfang verwirren kann, ist die Namensidentität der Protagonisten in den verschiedenen Zeitschienen, da das Ganze nicht chronologisch erzählt wird. Macht aber wenig, denn nach einigen Seiten ist man im Text gefangen und kenn alle handelnden Personen gut genug!
Fazit: Toller Roman für Freunde von Familiengeschichten, historischen Gegebenheiten und leichten Krimigeschichten.